Essen.
In Essen wurden Passanten am Samstag Zeugen eines ungewöhnlichen Aufmarsches. Etwa 150 bis 200 Demonstrierende zogen am Nachmittag durch die Innenstadt.
Schwarz gekleidet und mit aufgespannten Regenschirmen zogen sie vom Hauptbahnhof über den Limbecker Platz zurück zum Willy-Brandt-Platz. Dabei wurde auch der Kreisverkehr vor dem Einkaufszentrum zeitweise fast lahmgelegt. Bei der Demonstration ging es aber nicht um wie bei vielen anderen Demos in NRW um den Konflikt in Syrien, dahinter steckte etwas ganz anderes.
Essen: Demonstranten zogen durch Essen
Fast schon beängstigend einheitlich zogen die Demonstranten durch Essen. In Schwarz gekleidet marschierten sie hintereinander durch die Innenstadt in nördliche Richtung. Bei der Ankunft am Limbecker Platz gegen 14:30 mussten die Autofahrer dabei einige Geduld beweisen. Denn für den Zug wurden Teile des Kreisverkehres abgesperrt.
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Vereinzelt trugen Demonstranten Plakate auf denen beispielsweise „Es gibt heute Millionen Sklaven weltweit“ stand. Alle trugen zudem einen Regenschirm. Der verriet mehr über den Hintergrund der Aktion.
Kampagne gegen Menschenhandel
Darauf standen die beiden Hinweise „Walk of Freedom“ und „The A21 Campaign“. Die Organisation „A21“ stammt aus den USA und setzt sich weltweit gegen Menschenhandel und Sklaverei ein.
Der „Walk of Freedom“ fand dabei nicht nur in Essen statt, sondern in vielen Städten weltweit. Allein in Deutschland waren es 21, wie Jana Bednarz, Pressesprecherin des Marsches in Essen, erklärt.
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Protestrufe oder -sprüche gab es keine. Beim „Walk for Freedom“ handelt es sich um einen Schweigemarsch. Die Regenschirme dienen dabei hauptsächlich dazu, bei Passanten mehr Aufmerksamkeit auf die Aktion zu lenken, „auch wenn sie bei dem Wetter natürlich auch praktisch waren“, wie Bednarz zugibt.
Aktion sei losgelöst von Politik und Kirche
Ihren Angaben zufolge stehe die Aktion für alle ein, die nicht selbst kämpfen können. Einen parteipolitischen Hintergrund habe der Walk of Freedom nicht, auch von kirchlichen Institutionen sei man losgelöst, auch wenn „A21“ vor allem in christlichen Organisationen bekannt sei, so Bednarz. Das liegt vermutlich auch am Hintergrund der Organisation.
Gegründet wurde „A21“ nämlich von einer Vorsteherin der evangelikalen Hillsong-Kirche. Ihr Mann ist Direktor der Organisation.
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Die Polizei Essen bezeichnete die Veranstaltung als „unaufgeregt und friedlich“. Auch im nächsten Jahr soll der „Walk for Freedom“ wieder stattfinden. Dann am 17. Oktober 2020, wie Jana Bednarz ankündigte. (dav)