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Frau will Kinderbücher von Aldi-Süd kaufen, doch ein Detail macht sie wütend – dann entbrennt eine hitzige Diskussion

Frau will Kinderbücher von Aldi-Süd kaufen, doch ein Detail macht sie wütend – dann entbrennt eine hitzige Diskussion

Mülheim. 

Gender-Diskussion bei Aldi Süd. Der Discounter hatte Kinderbücher zur Einschulung im Angebot. Doch inhaltlich passten die Lese-Geschichten einigen Kunden so gar nicht.

Der Discounter hatte nämlich die Geschlechterrollen sehr altbacken interpretiert. Das zumindest behauptet Facebook-Userin Conchita B. auf der Seite von Aldi Süd.

+++ Kunde beschwert sich über Schraube im Aldi-Pfannkuchen +++

Sie hatte ein Bild gepostet, auf dem gleich fünf der Kinderbücher aneinandergereiht auf dem Boden lagen. Allesamt von den „Leselöwen“.

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Drei davon scheinen der Aufmachung nach speziell für Jungen gedacht zu sein, zwei davon für Mädchen. „Jungs sind mutig, klug, stark und echte Abenteurer! Da bleiben für Mädchen nur noch Ponys und Feen… Pädagogisch wertvolle Kinderbücher zur Einschulung“, schreibt Conchita B. dazu.

Gender-Diskussion beginnt

Sofort beginnt eine Diskussion unter dem Post. Da wird Conchita als „Übermutter“ beleidigt. Und Anke D. schreibt: „Muss man doch nicht kaufen. Geh in ne Buchhandlung, wenn’s dir nicht passt und was pädagogisch ist und was nicht, ist immer relativ, früher gab’s auch Hänsel und Gretel, heute wird es als Horror für Kinder abgetan also mal die Kirche im Dorf lassen.“

Klischee der Übermutter ist falsch

Anders sieht das Jedd J.: „Kann man jetzt natürlich relativieren und sich das Maul zerreisen, oder man macht sich den Aufwand drüber nachzudenken, was in unserer Gesellschaft schief läuft. Natürlich sind Kinderbücher nicht das Zünglein an der Waage , aber ein nicht zu verachtender Teil der Sache – eben weil die Zeit in der man Kids mit so was konfrontiert sehr prägend ist.

Allein das Klischee der „Übermutter“ auszupacken ist doch die nächste Stufe der hier kritisierten Verblendung. Ich mein wie hilflos überfordert muss man sein, um fremde Menschen so rasch und reflexartig in die eigenen passiv-aggressiven Schubladen zu quetschen? Bloß schnell einordnen und bewerten, sonst müsste man ja zuhören.“

Auch Aldi meldet sich zu Wort

Auch der Discounter selbst meldet sich zu Wort: „Hallo Conchita, es tut uns leid, dass du unsere Erstlesebücher so negativ aufnimmst. Natürlich dürfen auch Mädchen Piraten sein und Abenteuer erleben, genau so wie Jungs Spaß auf dem Ponyhof haben dürfen. Bei der Auswahl wurden wir durch die Stiftung Lesen unterstützt.

Die Stiftung Lesen prüft die Auswahl der Bücher für Kinder und Jugendliche u.a. im Hinblick auf inhaltliche, gestalterische und lesedidaktische Qualität. Neben den „Geschichten für mutige Jungs“ gab es bspw. auch die „Geschichten für starke Mädchen“. Deine Meinung dazu ist uns natürlich wichtig und wir geben dein Feedback gerne an unsere Einkaufsabteilung weiter.“