Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist ein Gesicht in der deutschen Öffentlichkeit permanent zu sehen: das von Andrij Melnyk. Mit seinen Äußerungen stößt der Ukraine-Botschafter jedoch nicht immer nur auf Zustimmung.
Auf einer Online-Plattform werden jetzt sogar Stimmen für die Ausweisung von Melnyk gesammelt. Einige Menschen wollen ihn zurück in seine Heimat Ukraine schicken. Die Reaktion des Botschafters hat es in sich.
Ukraine: Petition fordert Ausweisung von Melnyk
Während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in diesen Wochen immer wieder vor die Kameras tritt und im medialen Fokus steht, ist auch sein Pendant hier in Deutschland, der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk, sehr präsent. Er ist in zahlreichen Nachrichtensendungen und Talkshows zu Gast.
Dabei nimmt Melnyk oftmals kein Blatt vor den Mund. Neben zahlreichen Importstopps von Gas, Kohle und Öl fordert der 46-Jährige auch schwere Waffen von Deutschland. Die Bundesregierung hat zwar eine Bereitschaft für weitere Sanktionen bekundet, doch die Sicherheit des Landes und eine drohende Wirtschafts-Krise lassen ein vorschnelles Handeln nicht zu.
Ukraine-Botschafter Melnyk wird scharf kritisiert
Melnyk wirft der deutschen Politik daher nicht selten vor, zu wenig für die Menschen in der Ukraine zu tun. Die Forderungen des Ukrainers gehen einigen Deutschen nun jedoch zu weit – auf einer Online-Plattform wird jetzt sogar seine Ausweisung gefordert. „Was einst noch ein mutiges Auftreten eines ukrainischen Botschafters war, ist jetzt zur Hetze gegen die deutsche Politik verkommen“, heißt es.
Über 15.000 Menschen haben die Petition bereits unterzeichnet. Melnyk ist inzwischen auch für seinen ausfallenden Tonfall im Netz bekannt. Nun äußerte sich der 46-Jährige auch auf seinem Twitter-Account zu der Petition: „Leute, so einfach geht es nicht. Ich bin ja kein deutscher Politiker. Gott sei Dank. Ihr müsst noch Geduld haben“, schreibt er.
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Mehr über Ukraine-Botschafter Andrij Melnyk:
- Der 46-Jährige Ukrainer ist Diplomat.
- Seit 2014 ist er Botschafter seines Landes in Deutschland.
- Zuvor war er bereits Generalkonsul der Ukraine in Hamburg.
- Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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Ukrainer-Botschafter teilt gegen deutsche Politiker aus
Ob er damit auf den Rücktritt der Familienministerin Anne Spiegel anspielt, lässt sich nur vermuten. Am Wochenende war bekannt geworden, dass Spiegel zehn Tage nach der Flutkatastrophe Mitte Juli für vier Wochen in den Urlaub gefahren war. Nachdem es heftige Kritik hagelte, zog sie am Montag die Reißleine (hier alle Einzelheiten).
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Klar ist nach der Ansage von Melnyk gegen seine Kritiker wohl nur eines: Egal, wie viel Gegenwind der ukrainische Botschafter noch abbekommt, so schnell lässt er sich wohl nicht aus dem Amt verjagen. (cg)