Erstmals in der mehr als zehnjährigen Sendezeit von „Wer wird Millionär“ in Indien hat dort ein Kandidat die Millionenfrage geknackt. Ein 27-Jähriger räumte 50 Millionen Rupien ab – umgerechnet rund 700.000 Euro. Der Kandidat verdient sonst nicht einmal 100 Euro pro Monat.
Mumbai.
Ein Computertechniker mit einem Monatsverdienst von nicht einmal hundert Euro hat in Indien erstmals die Millionenfrage bei der Fernsehshow „Wer wird Millionär? “ geknackt. Sushil Kumar aus dem armen Bundesstaat Bihar habe „den ultimativen Preis“ gewonnen, verriet Moderator Amitabh Bachchan am Donnerstag in seinem Internet-Blog. „Ein junger Mann aus Bihar, der den mageren Lohn von gerade einmal 6500 Rupien im Monat verdient, hat es auf den Stuhl geschafft und die Millionenfrage geknackt.“ Die Begeisterung bei der Aufzeichnung der Sendung am Dienstag sei „unvorstellbar“ gewesen, berichtete der Moderator. Bei der Sendung geht es um 50 Millionen Rupien, was eine Million US-Dollar entspricht (713.000 Euro).
Erinnerungen an „Slumdog Millionär“
Der 27-jährige Gewinner gab anschließend zu Protokoll, dass er gern lese. „Bevor ich hier gewonnen habe, konnte ich mir nicht viele Bücher leisten. Aber jetzt will ich mir eine große Bibliothek einrichten.“ Einen Teil des Geldes wolle er zudem ausgeben, um sich auf den Aufnahmetest für die sehr begehrten Beamtenjobs im Land vorzubereiten.
Bachchan präsentiert das weltweit bekannte Quiz seit elf Jahren im indischen Fernsehen, es ist eine der beliebtesten Sendungen. Sie inspirierte auch das Buch „Rupien! Rupien!“ von Vikas Swarup, das Grundlage für den preisgekrönten Film „Slumdog Millionär“ war. (afp)