Schlechte Schlagzeilen für das dänische Königshaus: Prinz Joachim, 44 Jahre alt und der jüngere Sohn von Königin Margrethe, sitzt auf einem Schuldenberg, obwohl ihm das Geld nur so zufließt. Die Dänen sind sauer auf ihren Party-Prinzen.
Kopenhagen.
Einst galt Joachim der dänischen Presse als „Prinz der Nacht“. Er kümmerte sich angeblich lieber um Fotomodelle in Kopenhagener Nachtclubs, als seinen Pflichten als zweitgeborener Sohn von Königin Margrethe II. und vor allem auch als Ehemann und damals Vater zweier Kinder nachzukommen.
2005 ließ er sich dann auch gegen den Willen der Königin von seiner Prinzessin Alexandra (49) scheiden. Damals galt er als einer der unpopulärsten Prinzen in Dänemarks Geschichte. Als er vor fünf Jahren die als klug und besonnen geltende Französin Marie Cavallier (37) heiratete, wurde es ruhiger um den heute 44-jährigen Lebemann. Königin Margarethe (73) atmete auf. Vorläufig zumindest.
Jährliches Einkommen von über drei Millionen Kronen
Denn nun hat die große dänische Boulevardzeitung „Ekstra Bladet“ zur großen Irritation der nicht zu knapp Steuern zahlenden dänischen Untertanen enthüllt, dass Prinz Joachim trotz erheblicher staatlicher Zuwendungen auf einem großen Schuldenberg sitzt.
Schloss Schackenborg, das er einst völlig hypothekenfrei von der Familie geschenkt bekam, hat er demnach seit 2007 immer weiter beliehen und inzwischen gänzlich verpfändet.
Ein dänischer Prinz hat schließlich unbegrenzten Kredit bei dänischen Banken. Diese ungeschriebene Regel nutze der Königinnensohn anscheinend ausgiebig aus. Seit Juni beläuft sich die auf das Barockschloss in Südjütland privat aufgenommene Schuldensumme auf insgesamt 42 Millionen Kronen (5,63 Millionen Euro), berichtet „Ekstra Bladet“. Das Schloss selbst ist ohne seine Ländereien und deren wirtschaftliches Potenzial laut Schätzungen nur 40 Millionen Kronen wert. Auch die Residenz seiner früheren Ehefrau Alexandra soll zudem mit knapp 90 Prozent vom gegenwärtigen Marktwert beliehen sein.
Jährliches Einkommen liegt bei über drei Millionen Kronen
Dabei nagt der Prinz nicht am Hungertuch. Seine aus Steuermitteln bestrittene Apanage wurde seit seiner zweiten Hochzeit im Jahr 2008 mit Marie noch einmal großzügig aufgestockt. Sein jährliches Einkommen liegt bei über drei Millionen steuerfreien Kronen, gut 400.000 Euro. Hinzu kommen weitere Zuschüsse, Kostenübernahmen, wie die Renovierung des Schlosses – durch Spenden und aus EU-Mitteln.
Dass die dänische Königsfamilie so verschwenderisch auf Pump zu leben scheinen, kommt nicht gut an beim sparsamen dänischen Volk. „Prinz Joachim hat diese ganzen Schulden trotz all der Unterstützung, die er ohnehin bekommt, aufnehmen müssen, weil er einfach kein tüchtiger Unternehmer ist. Es ist teuer, ein solches Gut zu führen, wenn man keine Einnahmen hat. Und die hatte der Prinz nicht richtig“, konstatiert Jens Hövsgaard, dänischer Hoffinanzexperte und Verfasser des Buches „Ein Königreich kostet“ .
Laut dänischem Gesetz muss die finanzielle Unterstützung des Prinzen auf einem Niveau liegen, das ihm eine „standesgemäße Lebensführung“ und die Repräsentanz Dänemarks ermöglicht. Allerdings sind Joachims Chancen, einmal König von Dänemark zu werden, deutlich geschrumpft. Belegte er nach der Krönung seiner Mutter 1972 noch Platz zwei der Thronfolge, liegt er heute nur noch auf Platz sechs der Anwärter.