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Der Ausbau der A44 lässt weiter auf sich warten

Der Ausbau der A44 lässt weiter auf sich warten

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Foto: WAZ FotoPool
Seit einem Jahr steht eine Brücke bei Heiligenhaus – fast fertig zwar, aber ungenutzt. Trotz Druck der örtlichen Wirtschaft lässt der Ausbau der Autobahn 44 zwischen Düsseldorf und dem Ruhrgebiet weiter auf sich warten, ganz nach dem Wunsch der Landwirte und Umweltschützern.

Kreis Mettmann. 

Kurz hinterm Ortsausgang Heiligenhaus steht die neue Brücke in der Landschaft, nebenan rauscht der Verkehr wie seit eh und je über die Ratinger Straße. Die Brücke ist praktisch fertig. Unter ihr soll einmal die weitergebaute A 44 verlaufen, die von Umweltschützern und Landwirten bekämpft wird. „Seit einem Jahr hat sich hier nichts getan“, klagt Heiligenhaus‘ Bürgermeister Jan Heinisch (CDU).

Der etwa 10 km lange Lückenschluss zwischen Ratingen und Velbert soll das mittlere Ruhrgebiet mit Düsseldorf, speziell dem Flughafen, verbinden. Doch schon heute, mehr als zwei Jahre nach dem Spatenstich, steht fest, dass es aus der angepeilten Fertigstellung im Jahr 2016 nichts wird. Derzeit klagt der Naturschutzverband Nabu gegen eine Einigung des Landesbetriebes Straßen NRW mit einem Bauern, der seine Existenz durch die Trasse bedroht sah. Durch die daraufhin geänderten Pläne sehen Umweltschützer den Artenschutz nicht mehr gewahrt, ihre Sorge gilt dem Steinkauz. Die Sache liegt beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

Kein richtiger Baustopp

Einen richtigen Baustopp gibt es nicht für das 222-Millionen-Euro-Projekt. Ahmed Karroum vom Landesbetrieb spricht von einer „eingeschränkten Bautätigkeit“. Gearbeitet wird derzeit nur an einem Regenrückhaltebecken sowie einer weiteren Brücke. Im Gespräch mit der NRZ hofft er auf juristische Klarheit im nächsten Jahr und verspricht: „Dann geben wir wieder Vollgas.“

Wirtschaft und Politik vor Ort mag das nicht so recht trösten. Vertreter von ihnen stellten am Mittwoch Motive für die Kampagne „A 44 jetzt“ vor, die Druck machen soll für den Weiterbau. Initiator Ralf Burmester ist überzeugt, „der Großteil der Bevölkerung steht dahinter“. „Die Leute quälen sich hier über die Landstraßen“, sagt Mitstreiter Ulrich Hülsbeck. Laut Bürgermeister Heinisch wird die A44 dafür sorgen, dass man von Heiligenhaus künftig in zehn Minuten am Flughafen ist – infrastrukturtechnisch für den Standort ein riesiger Sprung nach vorn.

Noch viele offene Fragen

Naturschützer sehen das anders: „Die Region selbst benötigt die A 44 nicht“, sagt Margarethe Bruckhaus von einer Bürgerinitiative. Die Autobahn werde nur zu einer Zunahme des Verkehrs führen. Es gebe noch viele offene Sachfragen, etwa auch die, ob der mitunter weiche Boden die schweren Brückenbauwerke überhaupt trägt.