Ein Zeitungs-Journalist hatten den Fall wieder aufgerollt, jetzt hat in das Landgericht Bonn beendet: 16 Jahre nach dem Verschwinden seiner Frau ist am Dienstag ein 57-jähriger Mann aus Rheinbach vor dem Landgericht Bonn zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte seine Frau umgebracht.
Bonn.
Mehr als 16 Jahre nach der Tat ist ein Mann aus Rheinbach bei Bonn wegen Totschlags seiner Ehefrau zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Bonn sah es am Dienstag als erwiesen an, dass der inzwischen 57-jährige Angeklagte bei einem Streit ein Kissen genommen und die ehemalige Arzthelferin Trudel Ulmen erstickt hat.
Anschließend vergrub er die Leiche in einem Waldstück und meldete seine Frau als vermisst. Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Demnach stritt sich das Paar über beiderseitige Affären.
Mehr als 16 Jahre lang hatte der Mann ein Lügengerüst aufgebaut, die Polizei legte den Vermisstenfall schließlich zu den Akten. Erst in diesem Frühjahr wurde der Fall nach Zeitungsrecherchen neu aufgerollt und eine Verbindung zu einer Monate nach der Tat gefundenen Leiche in Bad Honnef hergestellt.
Reporter löste die entscheidenden Ermittlungen aus
Das Bonner Landgericht blieb mit seinem Urteil unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die zwölf Jahre Haft gefordert hatte. Die Verteidigung plädierte für weniger als zehn Jahre. Merkmale für einen Mord konnte das Gericht nicht feststellen.
Der spektakuläre Vermisstenfall galt seit 16 Jahren abgeschlossen. Er war erst von der Polizei wieder aufgegriffen worden, weil der Chefreporter des Bonner „General-Anzeigers“, Wolfgang Kaes, mit seinen Recherchen die entscheidenden Ermittlungen auslöste. (dapd)