Göttingen. Nach gut einwöchiger Wanderung durch Hessen streift ein Elchbulle jetzt durch die Wälder im südlichen Niedersachsen.
Radfahrer und Spaziergänger hatten das Tier in den vergangenen Tagen im Landkreis Göttingen gesehen, wie Ulrich Dube vom Niedersächsischen Forstamt Hannoversch Münden am Donnerstag bestätigte. Ein Mann habe den Elch an einem Wildgehege beobachtet, in dem Wildschweine gehalten werden. Auch bei der Polizei waren Elch-Meldungen eingegangen.
Zuvor war das Tier mehrere Tage durch Thüringen und Hessen gestreift, nahe des hessischen Sontra war es auch fotografiert worden. Nach Angaben des hessischen Umweltministeriums stammt der zwei bis drei Jahre alte Elchbulle möglicherweise aus Polen. Die Landesregierung in Wiesbaden hatte eine Elch-Hotline eingerichtet, um den Weg des Tieres nachzuverfolgen.
Elch-Meldungen gehen bei der Polizei ein
Nach Ansicht von Experten hat der Elch in freier Wildbahn gute Überlebenschancen. „Er kommt ganz gut alleine zurecht“, sagte der Göttinger Wildbiologe Ferdinand Rühe. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Jungtiere ihren ursprünglichen Lebensraum verließen und allein durch die Wildnis streiften. Nahrungskonkurrenten oder Tiere, die ihm gefährlich werden könnten, gebe es hierzulande nicht. Nach dem Bundesjagdgesetz gelte für Elche zudem eine ganzjährige Schonzeit. Für Menschen stelle das Tier keine Gefahr dar. (ddp)