Angegurtet oder in der Box? Wer mit seinem Hund per Auto in den Urlaub fährt, muss gut planen. Sonst wird der Ausflug zur Gefahr für Mensch und Tier.
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Nicht nur jetzt in der Ferienzeit, wenn längere Fahrten anstehen, ist es wichtig, Haustiere im Auto richtig zu sichern. Welche Möglichkeiten gibt es und wie gewöhnt das Herrchen seinen tierischen Beifahrer an den Pkw? Sicherheitstipps haben Marius Tünte, Pressesprecher vom Deutschen Tierschutzbund, und seine Kollegin Anna-Laura Knorpp.
Ein Hund im Auto gilt als „Ladung“
Wer sein Haustier im Auto transportieren möchte, sollte generell rechtzeitig planen, sagt Marius Tünte. Bei Reisen gelte: „Der Hund ist immer gern dabei, Katzen bleiben lieber im gewohnten Umfeld und Kleintiere vertragen Ort- und Klimawechsel nicht so gut.“
Egal, ob kurze oder lange Strecke: Ein Tier im Auto gilt als Ladung – und die Sicherung von Tieren ist daher nach § 23 der Straßenverkehrsordnung Pflicht. Das Gesetz sieht vor, dass Hunde den Fahrer nicht ablenken, im Falle eines Unfalls keine Gefahr für Insassen darstellen, und Helfer sowie Rettungspersonal nach einem Unfall nicht behindern dürfen.
„Der größte Fehler, den Hundebesitzer machen können, ist daher, das Tier auf dem Beifahrersitz, oder auf dem Schoß des Beifahrers mitzunehmen“, sagt Anna-Laura Knorpp vom Tierschutzbund. Hunde gehören auf die Rückbank oder in den Kofferraum des Autos und müssen dort zusätzlich gesichert werden.
Welches Sicherungssystem sich für welchen Hund empfiehlt, hängt von Größe und Gewohnheiten des Hundes, aber auch vom Automodell ab.
Der Hundegurt
Auf der Rückbank können Hunde mit einem speziellen Gurt gesichert werden: „Das Sicherheitsgeschirr muss aber genau passen. Das Tier darf sich nicht von allein herauswinden können, sollte durch den Gurt aber auch nicht eingeengt werden“, so Knorpp. Genau wie bei Kindersitzen gilt allerdings: Nicht alle Gurte sind bei hohen Aufprallgeschwindigkeiten sicher. Vor dem Kauf sollte zusätzlicher Rat eingeholt werden. Zum Beispiel beim ADAC unter
Die Transportbox
Für kleinere Hunde bieten sich Transportboxen an, die fixiert werden müssen. Stabil stünden sie beispielsweise auf dem Boden zwischen Rückbank und Vordersitz, erklärt Anna-Laura Knorpp. „Die Boxen müssen groß genug sein. Der Hund sollte in seiner Box aufrecht stehen können.“ Wichtig: Das Tier schon vor der Autofahrt an seine Transportbox gewöhnen.
Das Trenngitter
Der offene Kofferraum ist eher etwas für große Hunde. Er kann mit Netz oder Gitter von der Fahrerkabine abgetrennt werden. Von Netzen raten die Experten allerdings ausdrücklich ab. Sie können reißen und „nicht alle Versicherungen erkennen Netze daher als Schutzmaßnahme an“, so die Mitarbeiterin vom Tierschutzbund. Kleine Hunde dürfen im Prinzip auch in den Kofferraum, federn bei Unfällen einen Aufprall aber schlechter ab und sollten daher zusätzlich in einer fixierten Box untergebracht werden.
Ans Auto gewöhnen
Grundsätzlich gilt: Hunde sollten an das Auto gewöhnt werden: „Am besten schon im Welpenalter“, weiß Anna-Laura-Knorpp. Zu diesem Zeitpunkt nehmen die Tiere neue Erfahrungen einfacher auf und verarbeiten sie leicht. „Langsam anfangen“, sollten Hundebesitzer, „und dabei mit positiven Reizen arbeiten“. Das kann das Lieblingsspielzeug des Hundes oder ein Leckerli als Belohnung sein. Erst sollten die Tiere das Auto beschnuppern, dann könne das Herrchen etwa den Motor anschalten, um den Hund im nächsten Schritt an Geräusche zu gewöhnen.
„Wichtig ist, immer frisches Wasser dabeizuhaben.“ Zunächst sollte der Hund nur kurze Strecken mit häufigen Pausen im Auto verbringen. Wenn das erste Ausflugsziel auch noch ein schöner Spaziergang und nicht der Tierarztbesuch war, werden die meisten Vierbeiner in Zukunft sicherlich gerne ins Auto springen.