Vor knapp einem Jahr machte Star-Regisseur Helmut Dietl seine Schock-Diagnose öffentlich: Lungenkrebs. Seither hat er viel Zeit mit Therapien verbracht, aber auch viel gearbeitet, wie er in einem Interview erzählt.
„Das Karzinom ist kleiner geworden“, sagt Star-Regisseur Helmut Dielt (70, „Rossini“) im Interview mit der Zeitschrift „Bunte“. Wie gut diese Nachricht ist, darüber lässt der Schöpfer von Kult-Serien wie „Monaco Franze“ oder „Kir Royal“ die Leser allerdings im Unklaren, denn er sagt auch: „Das Testament ist gemacht, der Tod kommt von selbst.“ Vor dem habe er keine Angst, vor dem Sterben schon.
Besonders dankbar zeigt sich der Filmemacher, Ehemann und Vater „dreier wunderbarer Kinder und zweifache Großvater“ gegenüber den beiden „wirklich kompetenten Professoren“ vom Klinikum Großhadern in München, die ihm „entscheidend halfen und immer ehrlich“ zu ihm gewesen seien. Kraft schöpft er aber auch aus den zufälligen Kontakten auf der Straße: „Neulich drückte mir eine wildfremde Frau eine Rose in die Hand und sagte, ich hätte ihr so viele schöne Stunden mit meinen Filmen bereitet. Das gibt mir wieder Kraft.“
Bernd Eichinger (1949-2011), Helmut Fischer (1926-1997), Liesl Karlstadt (1892-1960) und Therese Giehse (1898-1975) – in München gibt es viele Straßen und Plätze, die nach berühmten Filmschaffenden der Stadt benannt worden sind. Was er in seinem Fall davon halten würde, beantwortet der Regisseur, der gerade seine Memoiren schreibt und einen Film mit dem österreichischen Schauspieler und Kabarettisten Josef Hader (52) plant, so: „Kann sein, dass manche was dagegen haben. Aber freuen würd’s mich schon.“
Bei seinen Memoiren sei er „schon auf Seite 200 und noch immer nicht verheiratet“, verrät er. Gutes Stichwort, denn Frauen sind ein wichtiges Thema für den gebürtigen Oberbayern (Bad Wiessee am Tegernsee). Er verehre sie und habe sie gern, sagt er. Besonders gern hat er seine vierte und aktuelle Ehefrau Tamara. „Ich bin sehr froh, dass ich sie habe, und möchte – seltsamerweise – auch keine andere mehr“, lautet das größtmögliche Kompliment aus seinem Mund.
Auch für seine ehemalige Lebensgefährtin Veronica Ferres (49, „Das Superweib“) gibt’s zumindest indirekt ein Kompliment: „Warum straft man sie in Deutschland ab, nur weil sie eine gut aussehende Frau ist?“, wundert er sich über die Hass-Liebe der Kritiker zu der Blondine. Die Beziehung des Power-Paares hielt neun Jahre lang und „davon waren mit Sicherheit zwei Drittel fast glücklich“, sagt Dietl rückblickend. Mit großer Vorfreude denke er an die Bambi-Verleihung am 13. November: „Ich liebe Preise.“ In Berlin wird er für sein Lebenswerk geehrt. Dietl hatte seine Krebsdiagnose im November 2013 öffentlich gemacht.