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Kosten einer LED-Lampe rechnen sich schnell

Kosten einer LED-Lampe rechnen sich schnell

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Foto: Getty Images/iStockphoto
Trotz des höheren Anschaffungspreises können Leuchtdioden schon nach einem Jahr Geld sparen helfen. Kaputte Lichtquellen gehören nicht in die Mülltonne.

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Der Marktanteil von Lampen mit Leuchtdioden (LED) steigt. Die Zukunft gehört ihnen, denn in einigen Jahren werden auch die Halogenlampen weitgehend aus dem Verkehr gezogen. Zum Nachteil der Verbraucher ist das nicht. Denn die moderne, energiesparende LED-Beleuchtung rentiert sich nach etwa einem Jahr, hat die Stiftung Warentest berechnet.

Kaufpreis liegt nicht selten bei 15 Euro

Die Tester wollten herausfinden, wie viel Verbraucher zahlen, wenn sie eine alte 75-Watt-Glühbirne entweder durch eine Halogen-Beleuchtung oder eine LED-Lampe ersetzen. Sie gingen davon aus, dass die Beleuchtung drei Stunden täglich in Betrieb ist und die Kilowattstunde Strom 28 Cent kostet. Das Ergebnis: Nach etwa einem Jahr rechnet sich die LED. Dann sind die Kosten für Anschaffung und Stromverbrauch niedriger als bei der Halogenlampe. Dies gelte selbst angesichts der deutlich höheren Einkaufspreise für LEDs, die nicht selten bei 15 Euro liegen. Normale Halogenbirnen bekommt man schon für zwei Euro.

79 Lampen im Test

Die Ursache für den finanziellen Vorteil aus Verbrauchersicht liegt im geringeren Stromverbrauch der Leuchtdioden. Um dieselbe Lichtstärke zu erreichen, benötigen sie nur ein Sechstel des Stroms im Vergleich zu Halogenlampen. Dementsprechend sind auch die Kosten niedriger, die Privatleute an ihre Stromlieferanten zahlen. Bei zwei Jahren Nutzungsdauer koste die Halogenbirne unter dem Strich 34 Euro, die LED hingegen 22 Euro, hat die Stiftung Warentest ermittelt. Auch im Vergleich zu manchen Energiesparlampen weisen die Leuchtdioden ein besseres Ergebnis auf. Erstere verbrauchen etwa ein Drittel mehr Strom als LEDs. Diese Mittelwerte beruhen auf Tests von 79 Lampen während der vergangenen zwei Jahre.

Nach Angaben der Tester vergrößert sich der Vorteil mit der längeren Nutzungsdauer. Ein Grund: Durchschnittliche LEDs schaffen 10 000 Brennstunden – doppelt so viel wie Energiesparlampen und viermal mehr als Halogenleuchten. Im Beispiel der Stiftung kostet die Halogen-Variante innerhalb von 12 Jahren rund 200 Euro für Anschaffung und Strom, die Energiespar-Version 87 Euro und die LED 59 Euro.

Weniger Wärmeverlust

LEDs funktionieren anders als die alten Glühbirnen. Während bei diesen der Strom einen Glühdraht erhitzt und zum Leuchten bringt, wandern bei LEDs Elektronen zwischen unterschiedlichen Materialschichten. Die Halbleitertechnik kommt daher mit weniger Wärmeverlusten aus. Gleichzeitig ist der Wirkungsgrad der Beleuchtung größer. Sie erzeugt mehr Licht pro Watt. Diesen Vorteil haben LEDs auch gegenüber Halogenlampen, die eine Weiterentwicklung der Glühbirnen darstellen.

Wegen ihres höheren Stromverbrauchs zieht die Europäische Union in einigen Jahren die Halogenlampen allmählich aus dem Verkehr. Traditionelle Glühbirnen sind aus diesem Grund schon weitgehend vom Markt verschwunden – von Spezialprodukten abgesehen. Ab 2018 oder 2020 wird es auch für die Halogenbirnen so weit sein, vermutet der Zentralverband der Elektroindustrie (ZVEI). Eigentlich sollte der Abschied schon im kommenden Jahr beginnen. Doch dieser Termin wird möglicherweise verschoben, weil es für einige Einsatzmöglichkeiten auch in Privathaushalten noch keine befriedigenden LED- oder Energiesparvarianten gibt. Viele Dimmer, die in Wohnungen die Helligkeit regulieren, funktionieren beispielsweise nicht mit LED-Lampen.

Sie enthalten kein Quecksilber

Ökologisch betrachtet weisen die LEDs ebenfalls Vorteile auf. Wegen des geringeren Stromverbrauchs verursachen sie erstens weniger Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen. Zweitens enthalten sie im Gegensatz zu Energiesparlampen kein Quecksilber. Wenn eine LED auf den Boden fällt und zerbricht, braucht man sich deshalb keine Sorgen zu machen.

Trotzdem darf man die Leuchtdioden nicht in den Hausmüll werfen. So steht es im Elektrogerätegesetz, das gerade novelliert wird. Dass der Entsorgungsweg reglementiert wird, liegt aber nicht an giftigen Inhaltsstoffen. Die Politik drängt stattdessen darauf, möglichst viele der wertvollen Materialien in den elektronischen Bauelementen zurückzugewinnen. Bei den LEDs geht es unter anderem um Aluminium, welches wiederverwendet werden kann.

Neues Entsorgungskonzept

Für LEDs gilt ein ähnliches Entsorgungskonzept wie für andere Elektrogeräte. Wird das neue Gesetz beschlossen, müssen große Elektronikmärkte die Geräte und Lampen einsammeln und in die Wiederverwertung schicken. In vielen Märkten stehen Sammelbehälter der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) bereit. Läden mit einer Fläche von weniger als 400 Quadratmetern brauchen diesen Service allerdings nicht anzubieten. Existiert kein großer Händler in der Nähe, sind die Verbraucher dann gehalten, alte Elektrogeräte und auch LEDs zu den Recyclinghöfen der Städte und Gemeinden zu bringen. Gleiches gilt für die Energiesparlampen.

Annahmestellen für ausgediente Lampen

LEDs und Energiesparlampen gehören nicht in den Hausmüll. Welche Geschäfte oder Recyclinghöfe ausgediente Lampen annehmen, kann man auf www.lightcycle.de recherchieren. Für jede Postleitzahl wird hier die nächste Annahmestelle genannt. Auskunft für Verbraucher auch unter: (089) 452 46 69-10