Kraftklub-Sänger Felix Brummer wegen Beleidigung angezeigt
„Vollidioten“, „F*** Finger“: Ein Stadtrat von ProChemnitz hat Kraftklub-Frontmann Felix Brummer angezeigt. Die Band reagiert gelassen.
Chemnitz.
Die Chemnitzer Band Kraftklub hat Ärger mit der rechtspopulistischen Bewegung ProChemnitz. Martin Kohlmann, der Vorsitzende der Fraktion im Chemnitzer Stadtrat, hat Frontmann Felix Brummer wegen Beleidigung angezeigt. Das geht aus einem Post hervor, den die Band am Montag bei Facebook teilte und über den das Portal „Tag 24“ berichtet hat.
Bei einem Auftritt beim Festival „Rock am Kopp“, das am 11. Juni in Chemnitz, der Heimatstadt der Band, stattfand, soll Felix Brummer demnach gesagt haben: „Das geht übrigens auch raus an die ganzen Vollidioten, die sich ‘ne ganze Weile (…) versammelt haben, von Pro Chemnitz oder von Pegida oder wie die alle heißen. Fick Finger!“ Die Fans sollen daraufhin „Nazis raus!“ gerufen haben, heißt es in dem Schreiben, das der Musiker von der Polizei erhalten hat. Als Beweismittel diene ein Handy-Video.
Martin Kohlmann fühlte sich anscheinend persönlich angegriffen und zeigte den 27-jährigen Kraftklub-Sänger an. „Ich denke, wenn man eine ganze Gruppe von Leuten als Vollidioten bezeichnet, dann ist da schon eine rote Linie überschritten. Das ist eine Beleidigung, das ist ganz klar“, sagte der Politiker dem Portal „Tag 24“.
Dass er mit seiner Anzeige vor Gericht Erfolg haben könnte, damit rechnet Kohlmann aber anscheinend nicht. Er sehe die Chancen für den „Herren ziemlich hoch, dass er irgendeinen linken Staatsanwalt findet, der ihm das als geringfügig einstellt“, so Kohlmann zu „Tag 24“. Felix Brummer hat jetzt die Gelegenheit, sich schriftlich als „Beschuldigter“ zu dem Vorwurf zu äußern, heißt es in dem Brief der Polizei. Ob es wirklich zur Anklage kommt, entscheidet die Staatsanwaltschaft.
Kraftklub startete Hashtag #freefelix
Kraftklub nimmt die Geschichte nicht so ernst. Bei Facebook witzelten die Jungs: „Wer holt mit uns Felix aus dem Knast?“ Und bei Twitter schrieben sie belustigt: „Wir backen schon mal die Feile in den Kuchen.“ Dazu twitterten sie den Hashtag #freefelix.