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Mallorca will Saufgelage am Ballermann verbieten

Mallorca will Saufgelage am Ballermann verbieten

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Foto: Getty Images
Keine Saufexzesse, keine Billighotels: Der Bürgermeister von Mallorca will den Ballermann aufhübschen. Qualitätstourismus statt Eimersaufen heißt die Devise, mit der eine zahlungskräftigere Klientel angelockt werden soll. Wer das Verbot missachtet, dem wird der Sangria-Eimer weggenommen.

Palma. 

Unschöne Saufgelage am Strand, Dirnen und Trickdiebe auf den Straßen, unansehnlich gewordene Billigabsteigen – damit soll nun Schluss sein: Mallorca will an der Partymeile Playa de Palma aufräumen und die Urlaubshochburg aufmöbeln.

Palmas Stadtrat plant, öffentliche Trinkgelage im Ballermann-Viertel vom kommenden Jahr an komplett zu verbieten. Genauso wie die ausufernde Straßenprostitution. Mehr Polizei soll für zusätzliche Sicherheit sorgen. Ein- und Zwei-Sterne-Hotels werden dicht gemacht oder in höherwertige Gästehäuser verwandelt.

Qualitätstourismus statt Eimersaufen

Exzesse an der Ballermann-Playa, die gerne von Kegelklubs, Fußballvereinen und Abiturklassen besucht wird, aber auch viele Familien anzieht, soll es bald nicht mehr geben, verkündete Álvaro Gijón, Vize-Bürgermeister und Tourismus-Stadtrat. Das sei „nicht vereinbar mit dem Qualitätstourismus, den wir etablieren wollen“.

In der Tat bietet vor allem nachts die Promenade entlang des Strandes, der übrigens offiziell El Arenal heißt, nicht durchweg ein schönes Bild: Spaziergänger müssen zuweilen zwischen Betrunkenen, Glasscherben und Erbrochenem Slalom laufen.

Polizei kassiert Sangria-Eimer ein

Bereits seit Anfang Juli sind öffentliche Besäufnisse auf einem kleinen Teilstück der Promenade verboten. Die Polizei ermahnt derzeit nur und kassiert im „Widerstandsfall“ die Sangria-Eimer ein – Strafen gibt es noch nicht. Ein Probelauf für kommendes Jahr, wenn im gesamten Vergnügungsviertel ein Alkoholverbot auf Straßen und Plätzen verhängt werden soll.

Pläne für eine Verwandlung der Playa de Palma in eine neue „goldene Meile“, in eine „Copacabana Europas“, gab es freilich in den letzten zehn Jahren viele. Diese großen Träume blieben durchweg Schäume. Weil das Geschäft mit dem Sauf- und Billigtourismus eigentlich ganz gut läuft. Aber auch, weil dem spanischen Staat und der Inselregierung das Geld für hochfliegende Pläne ausging. Man darf also gespannt sein.