Sängerin Marianne Faithfull hat ein bewegtes Leben hinter sich: Sie war die Geliebte zweier Rolling-Stones-Musiker, landete als Drogensüchtige auf der Straße und schaffte doch noch ein Comeback als Musik-Ikone. Heute interessiert sie sich eher für ihre Enkelkinder, als für wilde Partys.
Die wilden Jahre von Sängerin und Schauspielerin Marianne Faithfull (67, „Irina Palm“) sind längst Geschichte. Heute gehe sie kaum noch auf Partys, sagte sie dem Magazin „Der Spiegel“: „Ich trinke nicht, ich nehme kein Kokain, ich bin jetzt eine Spaßverderberin.“ In den „Swinging Sixties“ konnte man ihr das wahrlich nicht vorwerfen. 1964 wurde sie mit 17 Jahren von Rolling-Stones-Manager Andrew Loog Oldham als Sängerin entdeckt und in das exzessive Leben der Rockband hineingezogen.
1966 verließ Faithfull ihren Mann John Dunbar nach nur einem Jahr Ehe und der Geburt des gemeinsamen Sohnes Nicholas. Sie wurde die Geliebte von Mick Jagger und kam aus den Schlagzeilen nicht mehr heraus. Auch mit Jaggers Stones-Kollegen Keith Richards hatte sie eine Affäre. Ihre Beziehung zu Jagger sei heute nicht toll, aber „okay“, sagte Faithfull dem „Spiegel“. Mit Richards sei sie dagegen noch befreundet.
Nach der Trennung von Jagger im Jahr 1970 kam der Absturz: Faithfull verlor das Sorgerecht für ihren Sohn und versuchte, sich umzubringen. Die Sängerin wurde heroinsüchtig und lebte zwei Jahre lang auf der Straße. Ihre markant brüchige Stimme hat Faithfull ihrem Kokainkonsum zu „verdanken“, von dem sie auch während einer schweren Kehlkopfentzündung nicht lassen konnte. Erst ab 1979 wendeten sich die Dinge wieder zum Guten: Mit dem punkigen Album „Broken English“ gelang Faithfull das musikalische Comeback, 1985 kam sie von den Drogen weg.
Heute ist Faithfull eine Musik-Ikone. Dieses Jahr veröffentlichte sie mit „Give My Love To London“ ihr 20. Album, im November feiert sie ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum mit einer großen Europa-Tournee. Auf ihre bewegte Geschichte blickt Faithfull mit dem vor Kurzem erschienenen Bildband „Bilder meines Lebens“ zurück. Die Musikerin führt ein ruhiges Leben in Paris und sei nur noch neugierig darauf zu sehen, wie ihre Enkel aufwachsen, wie sie dem „Spiegel“ sagte.