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Mexikos Polizei erschießt den Chef eines Drogenkartells

Mexikos Polizei erschießt den Chef eines Drogenkartells

Mexiko-Stadt. 

Den mexikanischen Sicherheitskräften ist zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen ein massiver Schlag gegen das organisierte Verbrechen im Land gelungen. Die Regierung meldete am Sonntagabend (Ortszeit) den Tod des Chefs und Gründers des Kartells der „Tempelritter“, Nazario Moreno. Demnach wurde der 44-Jährige in dem kleinen Dorf Tumbiscatío in der Region „Tierra Caliente“, dem Hauptaktionsgebiet der „Tempelritter“, in Michoacán erschossen.

Es habe ein kurzes, aber heftiges Feuergefecht gegeben, verkündete Tomás Zerón von der Generalstaatsanwaltschaft PGR. „Dieses Mal sind wir hundertprozentig sicher, dass wir Nazario Moreno González getötet haben“, betonte Zerón. Man sei im Besitz des Leichnams.

Moreno, einer der meistgesuchten Drogenbosse des Landes, war bereits einmal für tot erklärt worden. Mexikos damaliger Präsident Felipe Calderón behauptete am 9. Dezember 2010, man habe den Gründer der „Familia Michoacana“ und der „Tempelritter“ erschossen. Seine Leiche wurde damals allerdings nie gefunden.

Der Tod von Moreno ist ein zweiter wichtiger Erfolg für Präsident Enrique Peña Nieto. Erst am 22. Februar wurde der meistgesuchte Drogenboss der Welt, Joaquín „El Chapo“ Guzmán, gefasst. Der Kopf des Sinaloa-Kartells war nach 13 Jahren auf der Flucht in einer gemeinsamen Aktion von Einheiten der US-Antidrogenbehörde DEA und mexikanischen Marine-Soldaten in der Stadt Mazatlán am Pazifik geschnappt worden. Derzeit sitzt er unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in einem mexikanischen Gefängnis und wartet auf seinen Prozess.

Der Tod von Moreno, der unter anderem auf die Spitznamen „El Más Loco („Der Verrückteste“) und „El Doctor“ (Der Doktor) hörte, ist möglicherweise der entscheidende Schlag gegen seine Mafia, die bereits seit Jahresbeginn von Bürgerwehren verfolgt wird und mittlerweile aus weiten Teilen Michoacáns verdrängt wurde.