Tausende Drogenkranke in den USA sterben durch Fentanyl-Überdosen. Jetzt wurde das Opioid erstmals bei einer Hinrichtung eingesetzt.
Omaha.
Im US-Bundesstaat Nebraska ist am Dienstag erstmals in den USA ein Häftling mit einem Giftcocktail hingerichtet worden, der auch das Schmerzmittel Fentanyl enthält. Es war die erste Vollstreckung eines Todesurteil in dem Bundesstaat seit 1997.
Die Todesspritze mit einem Cocktail aus insgesamt vier Substanzen hat nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Omaha ein 60 Jahre alter Mann erhalten. Er war 1980 wegen zweifachen Mordes verurteilt worden und saß 38 Jahre lang in Haft.
Tausende Drogenkranke sterben durch Fentanyl-Überdosis Das Opioid Fentanyl ist in den USA berüchtigt, weil es als Schmerzmittel zur Sucht führen kann. Die Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Opioiden ist ein riesiges gesellschaftliches Problem in den USA. Allein auf den Missbrauch von Fentanyl werden Tausende Drogentote zurückgeführt.
Nach Angaben des US-Informationszentrums zur Todesstrafe war es die 16. Hinrichtung in den Vereinigten Staaten seit Jahresbeginn. Alle Todesurteile wurden mit der Giftspritze vollstreckt. (dpa)
Gebratene Garnelen, frittierte Hühnchenschenkel, Pommes und Erdbeeren: Diese Zutaten hat sich der 52-Jahre alte John Wayne Gacy aus Illinois als letzte Mahlzeit vor seinem Gang in die Todeszelle bestellt. Der Fotograf Henry Hargreaves hat diese und weitere letzte Mahlzeiten von Todeskandidaten in den USA nachgestellt und abgelichtet. Die Arbeit trägt den Titel „No Seconds“.
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www.henryhargreaves.com / Henry Hargreaves
Der mehrfach verurteilte Mörder Timothy McVeigh bestellte sich Pfefferminz-Eis mit Schokolade als Henkersmahlzeit. „Die Fotos sollen nicht darüber urteilen“, ob die Todesstrafe richtig oder falsch ist, sagt Künstler
Hargreaves im Interview mit unserer Redaktion.
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„Ich will Dinge in einer differenzierten Art und Weise darstellen, so dass sich jeder seine Meinung über die Todesstrafe bilden kann“, sagt Fotograf Hargreaves. Ted Bundys letztes Mahl – Steak, Eier, Toast mit Butter und Marmelade, ein Glas Saft und ein Glas Milch – inszenierte er zum Beispiel auf einer roten Tischdecke.
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Victor Feguer bekam seine letzte Olive dagegen auf einem Teller mit Goldrand serviert. „Ich wollte jeden Teller unterschiedlich gestalten“, sagt Hargreaves.
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„Es gibt keine Fotos von den letzten Mahlzeiten der Todeskandidaten“, sagt Hargreaves. „ Ich habe mich gefragt, ob die Mahlzeiten auf Porzellan- oder Plastikteller serviert werden.“ Das von Allen Lee Davis bestellte letzte Mahl bestehend aus Hummer, Bratkartoffeln, Garnelen, Muscheln, Knoblauchbrot, stellte sich der Künstler mit Silberbesteck vor.
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Die Informationen über die Mahlzeiten hat Hargreaves aus dem Internet, wo jeder US-Bundesstaat Liste darüber führt, wie die Todeskandidaten ihren letzten Tag verbracht haben – und was sie zum letzten Mahl bestellt haben. Angel Nieves Diaz entschied sich so zum Beispiel gegen ein „Wunsch“-Essen – auch die normale Gefängnis-Kost lehnte er ab.
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Für Ferdinando Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti hätte die Henkersmahlzeit dagegen nicht leichter sein können. Es gab Suppe, Fleisch, Toast und Tee.
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Als Texas sich 2011 dazu entschied, dass sich Todeskandidaten ihr letztes Mahl nicht mehr aussuchen dürfen, kam Hargreaves auf die Idee für seine Fotostrecke, die er „No Seconds“ nannte. Das Menü der 41-Jährigen Teresa Lewis – die Hühnchen, Erbsen mit Butter, Apfelkuchen und eine Dose Dr. Pepper wählte – inszenierte er ziemlich bunt.
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Der verurteilte Mörder Ronnie Threadgill bekam sein Menü (Hühnchen, Kartoffelpüree, Gemüse, Brot, Wasser, Tee) in Hargreaves Augen dagegen schlicht mit Plastikbesteck serviert.
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Hargreaves findet es „ziemlich bizarr“, dass sich ein Land „das Recht herausnimmt, das Leben eines Bürgers zu beenden“, sagt Hargreaves. Ronnie Lee Gardner durfte zu seiner Henkersmahlzeit, bestehend aus Hummerschwanz, Steak, Apfelkuchen, Vanilleeis, eine „Herr der Ringe“-DvD anschauen. Dann wurde er hingerichtet.
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Ricky Ray Rector bestellte sich Steak, Hühnchen, Kirschlimonade. In den USA, wo Hargreaves mittlerweile lebt, ist die Zahl der Hinrichtungen laut Amnesty International 2016 gesunken. „In den Staaten wird das Thema ziemlich unter den Tisch gekehrt“, sagt der Künstler, der die Todesstrafe ablehnt und mehr auf das Thema aufmerksam machen wollte.
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Stephen Anderson wählte gegrilltes Käse-Sandwich, Mais, Radieschen und ein Stück Pfirsichkuchen. Als
Hargreaves die Mahlzeiten inszenierte, stellte er sich Fragen wie „Weiß der Koch, dass er die allerletzte Mahlzeit eines Menschen kocht?“, „Gibt er sich dabei besonders Mühe?“, „Oder knallen sie den Leuten einfach was auf den Tisch, ohne dabei nachzudenken?“ Sie werden wohl unbeantwortet bleiben.
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