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Olli Dittrich hat schon als Kind Menschen imitiert

Olli Dittrich hat schon als Kind Menschen imitiert

Als einer der intelligentesten Spaßmacher Deutschlands gilt Olli Dittrich. Kein Wunder. Denn er hat schon als Kind Gäste seiner Mutter imitiert, wie er in einem Interview erzählt. Auch eine versöhnliche Lehre hat der Star aus Fehlschlägen seiner Karriere gezogen: Das „Versprengte“ gehöre halt zum Menschen.

„Dittsche“ ist eine von Olli Dittrichs (58) Paraderollen: In seiner Rolle als schlurfiger, philosophierender Arbeitsloser improvisiert er nicht nur über Politik und Skurrilität – er rührt das Publikum auch mit einem einfühlsamen Porträt seines Alter Ego. In einem Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ hat Dittrich nun durchblicken lassen, warum er sich so gut in seine Charaktere einfühlen kann: Er hat schon als Kind die Gäste der Familie imitiert. Eine Gabe, die allerdings auch ihre Schattenseiten hat, wie der 58-Jährige sagt.

Schon seine Mutter habe sein Talent erkannt, erinnert sich Dittrich. „Und Mutter immer: ‚Jetzt redest du schon wieder wie der. Oder jetzt läufst du wie der.‘ Weil ich das lustig finde, wie jemand läuft.“ Kinder imitierten intuitiv, ist sich der Schauspieler sicher. Dieses Talent funktioniere aber im Guten wie im Schlechten: „Die Begabung, die ich habe, wenn es darum geht, mir Menschen zu eigen zu machen – das gibt es natürlich auch im Negativen. Also ich hab schon auch schlechte Phantasien.“

In dem ausführlichen Porträt, das die „SZ“ Dittrich widmet, ist auch die Rede von schweren Phasen der Karriere. So habe der 58-Jährige sehr darunter gelitten, einst als Bühnendekorator und Plattenfirmenangestellter zwar nahe am Schauspiel- und Musikgeschäft gewesen zu sein, aber nicht selbst mitmischen zu können. Panikattacken, Therapie und schwere Medikamente seien die Folge gewesen. Auch eine frühe Sangeskarriere sei weitgehend im Sande verlaufen.

Dafür hat Dittrich nun einen tröstlichen Rat für alle Menschen, die mit Rück- und Fehlschlägen zu kämpfen haben. Es komme „halt darauf an, irgendwann zu erkennen, dass das Versprengte in dir nicht nur kein Fehler ist“, erklärte er. „Sondern das Versprengte ist der einzige Weg, der zu werden, der glücklich ist mit dem, was er tut. Und wie er ist. Sei der Versprengte.“

Kurz nach Weihnachten können die Deutschen Olli Dittrich erneut bei seiner einfühlsamen Auseinandersetzung mit dem „Versprengten“ im Menschen sehen: Am Samstag zeigt das Erste Dittrichs Talkshow-Persiflage „Das Talkgespräch“. Dabei spielt der melancholische Spaßmacher alle vier Gäste und den Musik-Act.