Mega-Chaos bei der Deutschen Bahn. Der Zugverkehr in Norddeutschland war für drei Stunden komplett lahmgelegt. Jetzt kommt heraus: Dahinter steckte ein Sabotage-Akt!
Zahlreiche Bahn-Kunden schauten am Samstagvormittag in die Röhre: Bei der Deutschen Bahn ging im hohen Norden Deutschlands fast gar nichts mehr! Und Schuld war kein technischer Defekt.
Deutsche Bahn: Kabelverbindungen des Funksystems gestohlen oder zerstört
„Aufgrund von Sabotage an Kabeln, die für den Zugverkehr unverzichtbar sind, musste die Deutsche Bahn den Zugverkehr im Norden heute Vormittag für knapp drei Stunden einstellen“, sagte eine Sprecherin am Samstag gegenüber der Deutschen Presseagentur.
Am Morgen hatte die Hiobsbotschaft für Reisende also gelautet: „Es gibt derzeit keine Reisemöglichkeiten mit dem Fernverkehr von/nach Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen in/aus Richtung Kassel-Wilhelmshöhe, Berlin und NRW.“ Zwischen Berlin, Hannover und Nordrhein-Westfalen ging in Sachen ICE gar nichts mehr, wie die Bahn im Netz mitgeteilt hatte.
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Mittlerweile hat die Bahn gemeldet, dass die Störung behoben sei, es aber weiter zu Beeinträchtigungen kommen könne. „Leider müssen Sie weiterhin mit Zug-, Haltausfällen und Verspätungen rechnen“, twitterte die Bahn am Samstagmittag.
Das musst du über die Deutsche Bahn wissen:
- Die Deutsche Bahn AG wurde am 1. Januar 1994 gegründet
- Entstand aus der Fusion der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn der DDR
- Beschäftigt rund 338.00 Mitarbeiter (Stand: Dezember 2020)
- Umsatz 2020: 39,9 Milliarden Euro
- Vorstandsvorsitzender ist Richard Lutz
Wie mittlerweile klar ist, handelt es sich um Kabelverbindungen des Funksystems. Die Probleme seien auf eine Störung des digitalen Zugfunks GSM-R (Global System for Mobile Communications – Rail) zurückzuführen gewesen, erklärte die Bahn.
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„Er dient der Kommunikation zwischen den Leitstellen, die den Zugverkehr steuern, und den Zügen und ist damit unverzichtbarer Bestandteil für den reibungslosen Zugverkehr.“
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Minister Wissing spricht von „mutwilliger“ Tat
Die weiträumigen Störungen im Bahnverkehr gehen auch laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf Sabotage an zwei Standorten zurück. Es seien Kabel durchtrennt worden, sagte der FDP-Politiker am Samstag in Landau in der Pfalz. Er sprach von „Sabotagehandlungen“. „Es wurden Kabel mutwillig und vorsätzlich durchtrennt, die für den Zugverkehr unverzichtbar sind.“ Die Bundespolizei ermittle. Zum möglichen Motiv machte Wissing keine Angaben. „Die Hintergründe dieser Tat sind derzeit noch nicht weiter bekannt.“
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Seit Sonntag (9. Oktober) ist aber bekannt: Sogar der Staatsschutz ermittelt jetzt in dem Fall! Einer Sprecherin der Berliner Polizei nach sei zwar nicht auszuschließen, dass es einen politischen Hintergrund gebe, ermittelt werde aber in alle Richtungen.
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Lichtwellenleiterkabel beschädigt
Aus Sicherheitskreisen hieß es, es seien am Karower Kreuz in Berlin und in Herne in NRW vorsätzlich so genannte Lichtwellenleiterkabel beschädigt worden. Auch das Backup-System sei damit ausgefallen.
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Nach Berichten der „Bild“, der ein Papier des ermittelnden BKA vorliegen soll, sei „eine staatlich gesteuerte Sabotage zumindest denkbar.“ Die Behörden können sich auch „eine Urheberschaft aus dem Bereich der politisch motivierten Kriminalität“ vorstellen.
(cf mit dpa)