BVB-Fans sind sauer über Ticket-Preise: Verein rudert zurück
BVB-Dauerkartenbesitzer sollten 13 Prozent mehr als in der Vorsaison zahlen. Nach Fan-Protest rudert Dortmund zurück: Ein Fehler sei unterlaufen.
Dortmund.
Inhaber einer Dauerkarte von Borussia Dortmund staunten am Dienstag nicht schlecht: Rund 13 Prozent mehr sollte ihre Karte im Vergleich zur Vorsaison kosten. Das rechnete auch das Online-Fanzine schwatzgelb.de in einem Artikel vor. Und das, obwohl der BVB „nur“ in der Europa und nicht – wie zuvor – in der Champions League spielt. Qäbälä und Krasnodar statt Arsenal und Galatasaray.
Die Reaktionen der Fans ließen nicht lange auf sich warten. Es hagelte Kritik in den Sozialen Netzwerken. Die Initiative „Kein Zwanni“ wollte sich einschalten und mit dem BVB reden. Schon mehrmals zuvor hatte „Kein Zwanni“ mit Verantwortlichen des BVB lautlos und erfolgreich über Änderungen zugunsten der Fans verhandelt. So hatte „Kein Zwanni“ erreicht, dass der BVB von Gäste-Fans keine Top-Zuschläge mehr verlangt. Doch die Preise für die Europa-League-Tickets ließ auch die Initiatoren lauter werden.
Auf seiner Facebook-Seite ruderte der Verein prompt zurück: „Um es klar zu sagen: Borussia Dortmund ist hier ein Fehler unterlaufen. Wir haben die Abbuchungen deshalb sofort gestoppt und arbeiten gerade intensiv an der Dauerkartenproblematik.“
BVB kassiert per Einzugsermächtigung
Dauerkarten-Inhaber, die alle Heimspiele – also auch die in internationalen Wettbewerben oder im DFB-Pokal – sehen wollen, müssen der Borussia nämlich seit einigen Jahren im Voraus eine Einzugsermächtigung erteilen. Was sich nach einem unkomplizierten Verfahren für beide Seiten anhört, kann sich aber als böser Blankoscheck entpuppen, wenn der BVB die Preise bestimmt.
Auf Facebook bedankte sich der BVB bei den Fans und der Fan-Abteilung „für die Diskussion rund um die Dauerkarten für die Gruppenphase der Uefa Europa League“ und kündigte an, „spätestens am Donnerstag“ mit einem Ergebnis auf die Fans zuzukommen. Was genau das bedeutet und wie teuer die Karten am Ende werden? Dazu äußerte sich der BVB nicht weiter. Laut Jakob Scholz, Vorstandsmitglied der BVB-Fanabteilung, plant Borussia Dortmund jedoch eine Preisanpassung an die Vorsaison.
Auch in der vergangenen Spielzeit waren die Fans sauer, weil der BVB bereits Mitte Januar das Geld für die Tickets für das Champions-League-Spiel gegen Juventus Turin von den Konten seiner Fans abgebucht hatte – drei Monate vor der Partie. Die Fans warfen der Borussia damals vor, wenig Fingerspitzengefühl zu haben, da nach Weihnachten und vor Eingang des Januar-Gehalts bei vielen Ebbe auf dem Konto sein dürfte.