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Der Ruhri ist nicht wirklich glücklich

Der Ruhri ist nicht wirklich glücklich

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Die Studie zur Erstellung des deutschen „Glücksatlas“ hat Erstaunliches zutage befördert: Demnach ist der Westfale weniger zufrieden als der Durchschnitt, der Thüringer der „Frustbeutel“ der Nation und Kinder sind kein Punkt für’s Wohlbefinden.

Berlin. 

Der Westfale an sich ist eher unsportlich. Er lebt zwar in einer festen Partnerschaft, ist aber oft gestresst. Ist er deshalb so unglücklich? Zumindest ist er unglücklicher als der Durchschnitts-Deutsche. Das geht aus dem gestern in Berlin vorgestellten „Glücks-Atlas 2011“ hervor. Die Region liegt mit Platz 12 (von 19) im unteren Mittelfeld.

Insgesamt gehe es Deutschland so gut wie lange nicht mehr, heißt es in der Studie. Aber besonders die Menschen im Ruhrgebiet sind unzufrieden mit ihrem Job, wenn sie denn einen haben. Arbeit – das dürfte kaum überraschen – ist einer der wichtigsten Faktoren beim subjektiven Wohlbefinden.

Zufriedener ist man am Nordrhein. Die Kölner etwa sind sehr glücklich – glücklicher gar als die Düsseldorfer. Das Rheinland punktet vor allem im Sozialen: Knapp 44 Prozent der Befragten treffen sich regelmäßig mit Freunden auf einen Kaffee oder ein Kölsch.

„Kinder sind kein Glücksbringer“

In Westfalen (die Studie unterteilt NRW in die Bereiche Nordrhein/Köln, Nordrhein/Düsseldorf und Westfalen) sind dies nur 37,8 Prozent. Dafür gibt es hier überdurchschnittlich viele feste Partnerschaften (75 Prozent aller Befragten) und mehr Kinder als im Durchschnitt. Wobei: „Kinder sind keine Glücksbringer“, stellt Bernd Raffelhüschen klar. Der Leiter des Forschungszentrums Generationenverträge der Uni Freiburg hat gemeinsam mit Meinungsforscherin Renate Köcher die Studie im Auftrag der Deutschen Post verfasst und weiß: „Kinder machen nicht glücklich, zumindest nicht in der Erziehungsphase.“

Kinder bringen also kein oder nur spät Glück? Gibt es dann so etwas wie eine Glücks-Formel? „Zumindest gibt es die vier G´s des Glücks“, sagt der Professor: Gesundheit, Geselligkeit, Geld, Genetik. Mit letzterem meint er die mentale Veranlagung. Für die Einen ist das Glas halb voll, für die Anderen halb leer. Raffelhüschen unterscheidet zwischen Optimisten und „Frustbeuteln“.

Diese würden vor allem in Thüringen wohnen, vermutet der Experte. Die Region ist Schlusslicht im Glücks-Ranking. Die Hamburger landen mit ihrer hanseatischen Gelassenheit auf Platz Eins. Die Nordlichter haben Spaß an der Arbeit, sind zufrieden mit ihrem monatlichen Einkommen und fühlen sich gesund. Was hat Hamburg, was das Ruhrgebiet nicht hat? Laut Studie hat die Zufriedenheit der Hanseaten ihren Ursprung „in einer günstigen Kombination aus Wohlstand, einer Bürgerschaft, die sowohl kulturell als auch sportlich aktiv ist und eine offenbar dem Glück zuträglichen Mentalität.“