Im Schulzentrum an der Kleiststraße in Mülheim hat ein Heizlüfter gebrannt. Die Schule wurde rechtzeitig evakuiert. Niemand wurde verletzt. Allerdings mussten auch die Abiturprüfungen unterbrochen werden.
Mülheim.
Als es am Freitag ernst wurde, klappte die Evakuierung wie am Schnürchen im Gymnasium Heißen: Der Feueralarm ertönte mitten in der fünften Schulstunde, und die rund 1000 Schülerinnen und Schüler der großen Schule an der Kleiststraße wurden von den 72 Lehrern geordnet ins Freie gebracht, wie sie es so oft zusammen geübt haben. Es wurde niemand verletzt.
Die Feuerwehr war, alarmiert von der automatischen Brandmeldeanlage der Schule, mit dem Löschzug der Wache Heißen schnell vor Ort und löschte den Brand, der am Freitag gegen 12.15 Uhr in dem Übergang zwischen dem Gymnasium und der ehemaligen Hauptschule ausgebrochen war. Nach den ersten Erkenntnissen der Stadt scheint die Brandursache ein technischer Defekt an einem Nachtspeicherofen gewesen zu sein: Hinter dem Heizgerät war das Feuer ausgebrochen und hatte die Holzverkleidung des Übergangs in Brand gesetzt, was an der Kleiststraße nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen war.
Feueralarm an einer Schule ruft immer ein großes Aufgebot der Hilfskräfte auf den Plan. Mit insgesamt 30 Kräften war die Feuerwehr vor Ort, der Brand konnte sich nicht weiter ausbreiten. Für die meisten Kinder und Jugendlichen war danach die Schule aus: Sie warteten nach der Evakuierung in der Turnhalle und wurden, nachdem die Feuerwehr Entwarnung gegeben hatte, klassenweise von Polizeibeamten in ihre Unterrichtsräume geführt, wo sie dann ihre Taschen und Jacken abholen und sich auf den Nachhauseweg machen konnten. Da hatte sich die Aufregung schon überwiegend gelegt, und die Freude über den frühen Schulschluss war nicht zu überhören.
Abi-Prüfungen wurden fortgesetzt
Für die 120 Abiturientinnen und Abiturienten gingen allerdings die Prüfungen in Erdkunde, Pädagogik und Geschichte weiter, nachdem die Feuerwehr den Gebäudetrakt der Oberstufe, der weit entfernt von der Brandstelle war, wieder freigegeben hatte.
Das Gymnasium Heißen probt den Ernstfall zweimal im Jahr, berichtete Schulleiterin Sigrun Leistritz – einmal mit und einmal ohne die Feuerwehr. „Wir schaffen die Evakuierung in unter zwei Minuten“, sagte die Schulleiterin, die nicht damit rechnet, dass der Unterricht am Montag beeinträchtigt sein könnte.
Frank Buchwald stimmt ihr zu: „Der Schaden hält sich in Grenzen, wir können es aber noch nicht genau beziffern“, sagte der Leiter des Immobilienservice, zu dessen Verantwortungsbereich die Schulgebäude gehören. Dennoch sei mit einem Schaden im fünfstelligen Bereich zu rechnen, der durch Feuer- und Wassereinwirkung auch an den elektrischen Leitungen entstanden sein könnte, so Buchwald. Das dürfte bis zum Wochenbeginn geklärt sein, ebenso auch, ob der Ganztag, der im Erdgeschoss der ehemaligen Hauptschule für 40 Schüler stattfindet, beeinträchtig sein wird. Die Schulleitung plant gegebenenfalls einen Hinweis für die Eltern auf ihrer Homepage.