Rudolf S. hat sein Auto abgeholt. Der eingefleischte Fan von Eintracht Braunschweig, der nach der Bundesligapartie am 22. März bei Schalke 04 vergessen hatte, wo er seinen blauen Skoda geparkt hatte, wurde diese Woche mit Hilfe der WAZ fündig. Die Gesucht-gefunden-Geschichte hat derweil in den üblichen Fan-Foren im Internet die Runde gemacht – und S., der zwischendurch so arg orientierungslos war, zwiespältige Gefühle beschert. „Man fühlt sich schon als Depp, wenn einem so was passiert“, sagt er. Und: „Manche haben mir sogar unterstellt, ich hätte das inszeniert.“
Auch Eberhard Vogt beschäftigte der spezielle „Vermissten“-Fall. Dem WAZ-Leser (und nicht nur ihm) war der mit Eintracht-Devotionalien aufgepeppte Skoda am Straßenrand der Emil-Zimmermann-Allee wenige Tage nach dem Spiel aufgefallen. „Das war ja klar zu erkennen, dass der einem Braunschweig-Fan gehören musste. Ich habe gedacht, der Fahrer liegt vielleicht in einem Krankenhaus oder es ist ihm sonstwas passiert.“ Vogt hat deshalb nach eigener Aussage am 24. März die Polizei informiert und am 9. April das Ordnungsamt angerufen. Das Ergebnis: „So lange der Wagen dort nur steht und ordnungsgemäß angemeldet ist“, könne man nichts machen, wurde Vogt aufgeklärt. Was den Gelsenkirchener enttäuscht. „Wenn sich die Leute schon kümmern, sollten sich auch Behörden mehr bemühen.“
Warum Rudolf S. seinerseits nicht die Polizei eingeschaltet hat, erklärt er so: „Ich dachte, die haben wichtigeres zu tun als mein Auto zu suchen…“