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Essen: Bar-Betreiber erteilen WM Absage – „Verluste nehmen wir in Kauf“

Bald beginnt die WM in Katar. Doch Fussball-Fieber kommt im Ruhrpott und Essen nicht richtig auf. Beliebte Kneipen werden die WM boykottieren.

Essen
© IMAGO / snapshot

Das sind alle bisherigen Fußball-Weltmeister

Die WM 2022 in Katar ist die 22. Fußball-Weltmeisterschaft.

Am 20. November beginnt die WM 2022 in Katar, doch so richtig kommt in Deutschland und Essen kein Fussball-Fieber auf. Klar, ein solches Event erstmals im Winter? Dazu die schlechte Stimmung wegen hoher Energiepreise und Inflation? Da kann selbst König Fussball kaum ablenken.

Boykott-Aufrufe werden immer lauter, viele eingefleischte Fans sind sich bereits einig, dass sie kein WM-Spiel live verfolgen werden, auch nicht Deutschlands Spiele. Jetzt gehen erste bekannte Kneipen und Restaurants in Essen den gleichen Schritt – und pfeifen sogar auf den Umsatzverlust, der damit einhergeht!

Beliebte Kneipen in Essen zeigen keine WM

In Essen wird das „Restaurant Abseits“ keinerlei WM-Spiele zeigen. Darauf haben sich die Inhaber Eugen und Tatjana Rihovski festgelegt. Tatjana Rihovski zu DER WESTEN: „Was in Katar abgeht, finden wir nicht richtig. Die vielen toten Arbeiter wegen der Baumaßnahmen, die Menschenrechtslage – das ist alles echt fragwürdig. Wir sind Fussball-Fans, trotzdem haben wir uns gegen die Ausstrahlung der WM in unserem Restaurant entschieden.“

Das Ehepaar will ein Zeichen setzen, auch, wenn es Kunden gibt, die das nicht nachvollziehen können. Eugen Rihovski: „Es gibt einige Kunden, die das nicht verstehen. Die meisten aber unterstützen uns. Natürlich verlieren wir dadurch etwas Geld, aber das ist uns in diesem Fall egal.“

Rot-Weiß Essen als Katar-Ersatz

Ähnlich argumentiert Klaus Hüsken vom „Cafe de Prins“. Er ist Küchen-Chef und zweiter Mann vor Ort. Hüsken zu DER WESTEN: „Wir nehmen die Verluste in Kauf. Warum muss im Winter eine WM stattfinden? Warum braucht ein Land wie Katar acht Fussball-Stadien? Die Menschenrechtsverletzungen und die toten Bauarbeiter kommen dann noch dazu. Wir haben keinen Bock drauf.“


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Auch im beliebten Cafe würden die Kunden hinter dieser Entscheidung stehen. Hüsken: „Wir lieben Fussball, zeigen hier auch sonst alles. Aber ich denke, als Ersatz werden die Highlights von Rot-Weiß Essen ihren Dienst erfüllen.“ Und was, wenn Deutschland sehr weit kommt? „Glaube ich nicht, von daher machen wir uns darüber keine Gedanken“, so Hüsken.

Auch in Dortmund („Anders Bar“) und Gelsenkirchen („GeBräu“, „Wohnzimmer GEv“) wird man den Kunden und Besuchern keine Katar-WM zeigen. Zudem haben sich deutschlandweit noch etliche weitere Großkneipen und Gastro-Betriebe dazu entschlossen, das TV-Gerät für die WM auszuschalten. Bleibt zu wünschen, dass Deutschland auch ohne diese Unterstützung weit kommt…