Der Zoo Dortmund hat Tiere in die freie Wildbahn entlassen. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund (NABU) Dortmund hat der Zoo sechs Schleiereulen ausgewildert. Vier von ihnen kamen auf dem Gelände des Tierparks Recklinghausen frei, zwei auf dem eigenen Zoo-Gelände.
Nun müssen alle Pfleger gemeinsam bangen. Denn im Gegensatz zur Aufzuchtstation lauern in der Freiheit zahlreiche Gefahren. Die Aussichten für die Wildvögel vor dem anstehenden Winter sind alles andere als rosig.
Zoo Dortmund: Freien Tieren droht der Tod
Denn den Erfahrungen von Experten zufolge sterben viele der Schleiereulen noch im ersten Lebensjahr. „Die häufigste Todesursache ist der Straßen- und Bahnverkehr, gefolgt von Hungertod im Winter“, erklärt der Zoo Dortmund. Damit die ausgesetzten Schleiereulen ein sicheres Zuhause finden, wurden nicht nur auf dem Tierpark-Gelände Brut- und Ruheplätze installiert.
Der NABU Dortmund betreut weitere 100 Nisthilfen im Großraum Dortmund. Die Pfleger der Aufzuchtstationen müssen nun hoffen, dass die Eulen sichere Plätze in der Umgebung finden. Seit 2007 hat der Zoo 32 Schleierulen und weitere 16 Steinkäuze ausgewildert.
Sorge um Eulen aus Zoo Dortmund
Früher galt Schleiereule bei Bauern nach Angaben des Dortmunder Zoos als gern gesehener Gast. Denn sie macht nachts auf Feldern Jagd auf Mäuse, die die Ernte gefährden könnten. Landwirte planten beim Scheunenbau daher Löcher in den Wänden ein, damit die Vögel Brutplätze finden konnten. Auch in Kirchtürme wurden solche Eulenlöcher eingearbeitet.
Doch mittlerweile haben die Schleiereulen ihre Bedeutung als Schädlingsbekämpfer eingebüßt. Bauern setzen heute auf modernere Maßnahmen, um ihre Ernte zu schützen. Eulenlöcher werden daher heutzutage nicht mehr eingeplant. Ein weiterer Grund, der das Leben wilder Schleiereulen verkompliziert hat: Viele Kirchtürme, in denen Eulen gerne und sicher genistet haben, wurden vergittert – um Tauben auszusperren. Das ist nach Angaben des Dortmunder Zoos einer der Hauptgründe, warum die Zahl wild lebender Schleiereulen rapide gesunken ist.
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Alle Beteiligten hoffen nun, dass die Population sich durch die getroffenen Maßnahmen wieder stabilisiert. Der bislang als mild prognostizierte Winter könnte den frisch ausgesetzten Tieren nun entgegenkommen.