In wenigen Tagen beginnt die WM 2022 in Katar. Das Gastgeberland steht bereits seit Jahren aufgrund von diversen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik.
Besonders Homosexuelle und Frauen haben es schwer in dem Wüstenstaat. Nun bekommen wenigstens die Frauen in Katar ein bisschen mehr Sichtbarkeit. Der Grund: Bei der WM 2022 wird zum ersten Mal eine Schiedsrichterin ein Spiel auf der größten Fußballbühne der Welt leiten.
WM 2022: Schiedsrichterin wird Spiel leiten
Die Französin Stephanie Frappart wird in Katar höchstwahrscheinlich die erste Unparteiische werden, die ein Spiel bei einer Herren-WM leitet. Neben der 38-Jährigen werden mit Salima Mukansanga (Ruanda) und Yoshimi Yamashita (Japan) noch zwei weitere Schiedsrichterinnen im Wüstenstaat das Geschehen auf dem Spielfeld bestimmen. Aufgrund ihrer Erfahrung im Schiedsrichterwesen, gerade auch bei Länderspielen und in der Champions League, dürfte Frappart ihren Kolleginnen vorgezogen werden.
Des Weiteren werden Neuza Back (Brasilien), Karen Diaz Medina (Mexiko) und Kathryn Nesbitt (USA) als Assistentinnen eingesetzt werden. Insgesamt werden bei der Weltmeisterschaft 36 Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen, 69 Assistenten und Assistentinnen sowie 24 Video-Offizielle zum Einsatz kommen.
WM 2022: FIFA erklärt Frauen-Ansetzung
Der FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina erklärte die Ansetzung der Schiedsrichterinnen damit, dass das „der Beweis dafür ist, dass die Qualität und nicht das Geschlecht“ zählt. „Ich hoffe, dass die Nominierung von Elite-Schiedsrichterinnen für wichtige Männerwettbewerben schon bald keine Sensation mehr, sondern eine Selbstverständlichkeit ist. Sie verdienen es, bei unserem Team dabei zu sein, weil sie konstant sehr gute Leistungen erbringen“, meinte der Italiener.
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„Ich bin nicht groß. Ich bin nicht so stark wie einige meiner männlichen Kollegen. Aber ich werde mir dennoch in jedem Fall Gehör verschaffen. Wir haben große Fortschritte in den vergangenen Jahren gemacht. Es ist keine Überraschung mehr, Schiedsrichterinnen bei Männer-Spielen zu sehen. Wir sind jetzt mehr im Blickpunkt. Aber ich habe immer dafür geworben, dass wir für unsere Leistungen und nicht für unser Geschlecht beachtet werden“, so Frappert selbst über ihre Ansetzung.