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DFB: Nach Rewe-Rückzug! So reagieren andere Sponsoren – „Halten nichts von überstürzten Entschlüssen“

Rewe hat nach der „One Love“-Diskussion für Furore gesorgt und die Zusammenarbeit mit dem DFB beendet. Ziehen andere Sponsoren nach?

DFB
© IMAGO / Ulmer/Teamfoto

WM-Quartier: So residiert die DFB-Elf in Katar

Die deutsche Fußballnationalmannschaft dürfte in ihrem WM-Quartier von den Kontroversen rund um die Weltmeisterschaft in Katar nicht viel mitbekommen. Das Wellness Resort liegt vergleichsweise isoliert im Norden des Landes und ist ganz auf Wellness und Fitness ausgerichtet.

Rewe zieht beim DFB einen Schlussstrich, beendet wegen der „One Love“-Entscheidung mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit dem DFB. So will das Unternehmen deutlich machen: Rewe distanziert sich von der Haltung der FIFA und den von Präsident Gianni Infantino (52) getätigten Aussagen.

Der DFB teilte am Montag (21. November) mit, dass Kapitän Manuel Neuer bei der WM doch nicht mit der „One-Love“-Kapitänsbinde auflaufen wird. Dazu entschieden sich der DFB und die anderen beteiligten europäischen Verbände wegen angedrohter FIFA-Sanktionen.

DFB: Machen es die anderen Sponsoren jetzt Rewe gleich?

Diese Redaktion hat bei den DFB-Sponsoren nachgehakt: Macht ihr es Rewe gleich? Eine Sprecherin der Commerzbank: „Im Rahmen unseres Engagements fokussieren wir uns auf die Frauen-Nationalmannschaft. Damit stärken wir die Vorreiterrolle des Teams, auch in unseren Kampagnen, um uns für gesellschaftliche Themen wie Diversität, Gleichberechtigung oder Female Empowerment einzusetzen.“

Und weiter: „Die Commerzbank positioniert sich klar gegen Intoleranz und für Vielfalt. Das spiegelt sich nicht nur in unseren Engagements, sondern auch in unserer Unternehmenskultur wieder. Diversity ist fester Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie und unsere gemeinsame soziale Verantwortung.“

Coca-Cola will weiter mit DFB zusammenarbeiten

Coca-Cola, seit vielen Jahren bereits Partner des DFB, will die Zusammenarbeit weiterhin fortsetzen. Ein Sprecher: „Gemeinsam engagieren wir uns in vielfältiger Weise für Toleranz, Gleichberechtigung und Diversität im Sport und in der Gesellschaft. Dieses Engagement gilt es gemeinsam fortzuführen. Wir glauben, dass der Sport Menschen zusammenbringt und eine Kraft für das Gute ist, wollen dazu beitragen, Optimismus und Zusammenhalt in der Gesellschaft weltweit zu fördern.“

Auch wenn die Menschenrechtslage in Katar schwierig ist, will Coca-Cola Geduld zeigen. Der Sprecher weiter: „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Veränderungen Zeit brauchen und durch nachhaltige Zusammenarbeit und aktives Engagement erreicht werden können. Wir unterstützen die LGBTQI+-Gemeinschaft seit langem und werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass diese Werte weltweit respektvoll vertreten werden.“

Lufthansa: „Beabsichtigen nicht, Partnerschaft zu beenden“

Auch die Lufthansa will die DFB-Zusammenarbeit fortsetzen. Ein Sprecher zu dieser Redaktion: „Lufthansa beabsichtigt nicht, die Partnerschaft mit dem DFB zu beenden. Gemeinsam haben wir mit der ‚Diversity Wins‘-Sonderlackierung auf einem Airbus A330 ein klares Zeichen gesetzt. Lufthansa steht für Weltoffenheit, Toleranz, Vielfalt und die Verbindung von Menschen. Aktuell wird das Flugzeug mit der ‚Diversity Wins‘-Sonderlackierung auf verschiedenen Langstreckenverbindungen eingesetzt, auch in Doha.“

Der Versicherungsriese Ergo bedauert die DFB-Entscheidung, auf die „One Love“-Binde zu verzichten. Ein Unternehmenssprecher: „Wir haben die Entscheidung des DFB und der anderen europäischen Verbände zur Kenntnis genommen. Wir bedauern, dass die Binde nicht getragen wird, unterstützen die verschiedenen Initiativen des DFB mit Blick auf Menschenrechte, Diversität und Chancengleichheit und stehen in engem Austausch mit dem Verband.“

DFB-Partner: „Hatten Gelegenheit, Enttäuschung zu adressieren“

Anders dagegen die Online-Druckerei Flyeralarm. Ein Sprecher stellt klar: „Die DFB-Führung hat den direkten Austausch mit seinen Partnern zur aktuellen Lage rund um die Kapitänsbinden-Problematik gesucht, bei dem DFB-Präsident Neuendorf und Geschäftsführer Blask offen über den Entscheidungsprozess berichtet haben. Die Partner hatten Gelegenheit, auch ihre Enttäuschung und Erwartungshaltung an den DFB unmittelbar zu adressieren.“

Und weiter: „Flyeralarm ist im Rahmen seiner Partnerschaft mit dem DFB nicht vor Ort in Katar werblich präsent, hat auch auf sonstige Aktivierungen rund um das Turnier gänzlich und bewusst verzichtet. Insofern sehen wir keinen akuten Handlungsbedarf für unsere Engagements in den Wettbewerben zum DFB-Pokal und zur Frauen-Bundesliga sowie bei der Länderspiel-Bandenwerbung.“ Dann nimmt die Online-Druckerei den DFB in die Pflicht: „Den DFB möchten wir weiter ermutigen, mit einer entschlossenen Haltung für die Werte des Verbandes einzustehen und Zeichen zu setzen.“


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Deutsche Telekom kündigt Gespräch mit DFB an

Ein Sprecher der Deutschen Telekom sagt zu dieser Redaktion: „Wir halten nichts von überstürzten Entschlüssen, müssen zunächst die Hintergründe der Entscheidung des DFB verstehen. Deshalb werden wir zeitnah mit dem DFB über die gesamte Thematik sprechen. Grundsätzlich steht die Telekom für das, was Menschen, Gesellschaften und Kulturen verbindet.“

Engelbert-Strauss zog schon vor der WM die Reißleine

Auch Engelbert-Strauss teilte ebenfalls mit, dass der DFB auf all seine Partner zugegangen sei. „DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Geschäftsführer Holger Blask haben dabei nicht nur den Entscheidungsprozess rund um die Armbinden-Thematik erläutert, sondern vielmehr bekräftigt, dass man auch in Zukunft klar zu seinen Überzeugungen stehen werde“, heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion.

Eine Unternehmenssprecherin kritisierte scharf, dass die Fifa die One-Love-Armbinde verbietet. Der DFB-Partner habe aber schon vor der WM Konsequenzen gezogen: „Engelbert Strauss hat sich bewusst gegen werbliche Maßnahmen und Aktivierungen rund um die WM entschieden und ist im Rahmen seiner DFB-Partnerschaft auch in keiner anderen Form vor Ort in Katar präsent.“