In Dortmund und Essen war am Dienstagabend (6. Dezember) die Hölle los.
Am Berliner Platz in der Essener Innenstadt hupten die Autos Sturm und versperrten die Kreis-Kreuzung an der Ostfeldstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Segerothstraße. In Dortmund zeigte sich das gleiche Bild. Autokorsos, überfüllte Straßen und die Menschen zündeten sogar unerlaubt Pyro-Technik. Was war hier nur los?
Dortmund und Essen: Ausgelassene Stimmung nach Marokko-Sieg
Beim Achtelfinal-Spiel der WM gegen Spanien hatte Marokko nach dem Elfmeterschießen mit 3:0 gewonnen und die Fans im Ruhrgebiet feierten den Sieg. Laut aktuellen Informationen der Polizei sollen in der Spitze bis zu 750 Menschen im Bereich Münsterstraße/Kirchplatz/Lambachstraße/Heroldstraße unterwegs gewesen sein. Die Straßen waren überfüllt mit Fahrzeugen, die hupend im Autokorso über die Ringe zogen.
Zugleich waren hier auch zahlreiche Menschen unterwegs, die die marokkanische Flagge hissten und teils ohne Vorsicht den Verkehr blockierten. Sie tanzten auf den Straßen und sollen sogar teilweise Pyro-Technik entzündet haben.
Im Netz kreisten etliche Fotos und Videoaufnahmen von den Ausnahmezuständen in den beiden Ruhrgebietsstädten. Die Polizei rückte vor und sammelte ihre Kräfte an den Brennpunkten.
Polizei stellt fünf Anzeigen aus
In Essen war die Polizei am Berliner Platz vor Ort und regelte den Verkehr mit Straßensperrungen, wie eine Sprecherin gegenüber DER WESTEN bestätigte. Autofahrer wurden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren. Gegen 21.30 Uhr löste sich der Tumult wieder auf.
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In Dortmund war vor allem die Nordstadt voll, wie eine Pressesprecherin der Polizei bestätigt. Dort seien auf der Münsterstraße hunderte Menschen aufeinandergetroffen und hätten auch Pyrotechnik gezündet. Die Beamten konnten infolge fünf Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen eines Raubes stellen.
Auch eine Anzeige wegen eines leicht beschädigten Fensters an einem Streifenwagen wurde angefertigt. Ein Feierwütiger hatte einen Stein in Richtung eines Polizeiwagens geworfen. Verletzt wurde bei den Feierlichkeiten niemand.