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Ruhrgebiet: Tierstation vor dem Aus – „Bedeutet mir alles“

Barbara Klobusch rennt die Zeit davon. Ihrem Tierheim droht das Aus – 60 Tiere brauchen eine neues Zuhause.

Ruhrgebiet: Barbara Klobusch mit Schildkröte
© Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Hunde-Drama im Tierheim Bochum

Schäferhund Nestor ist ein absoluter Spaßhund, sagt sein Tierpfleger. Doch im im Tierheim Bochum vergeht ihm die Lebensfreude.

Es ist ein Tierheim der besonderen Art, das Barbara Klobusch in Dorsten (Ruhrgebiet) leitet. Seit 25 Jahren kümmert sie sich um Schildkröten in Not. Und die Not war nie größer als jetzt, denn nun steht das Zuhause der gepanzerten Tiere auf dem Spiel.

Denn da muss die Tierliebhaberin mit ihren Schildkröten ausziehen. Bereits seit April ist sie auf der Suche nach einer neuen Unterkunft, doch bislang vergeblich. Nun läuft die Zeit jedoch gegen die Auffangstation und die Schließung droht.

Ruhrgebiet: Schildkröten brauchen dringend ein neues Zuhause

„Mein Elternhaus ist aus privaten Gründen verkauft worden. Doch dort befindet sich ein wichtiger Teil der Station. Jetzt haben wir vier Stellen, zwischen denen ich immer hin- und herpendeln muss und das geht auf Dauer nicht“, erklärt Barbara Klobusch im Gespräch mit DER WESTEN. Seit über einem halben Jahr sucht die 53-Jährige nun schon nach einem neuen Grundstück – doch bislang ohne Erfolg.

Benötigt wird ein etwa 1000 Quadratmeter großes Grundstück und ein kleines bezahlbares Häuschen zwischen 80 bis 120 Quadratmetern für Wohnfläche und Überwinterungsmöglichkeit plus Quarantänestation. Zudem soll das Haus einen großen Garten besitzen. „Wir würden auch ein altes Haus nehmen, das saniert werden muss. Aber bislang waren die meisten einfach unbezahlbar oder es passte nicht von der Fläche her“, erklärt die Schildkröten-Mama. Bis zu 1.000 Euro Kaltmiete dürfte das neue Zuhause kosten. An Dorsten sei die Haussuche nicht gebunden, doch im Kreis Recklinghausen würde sie am liebsten bleiben.

Schildkröten-Pflegerin rennt die Zeit davon

„Wir haben maximal noch bis März Zeit, denn wir haben auf dem alten Tierheimgelände weder Strom- noch einen Wasseranschluss. Da haben uns die Nachbarn in diesem Jahr bereits ausgeholfen. Wenn wir bis dahin nichts finden, müssen wir die Station schließen“, wird Barbara Klobusch deutlich. Bei dem Gedanken kommen der gelernten Kauffrau die Tränen: „Die Station bedeutet alles für mich. Das ist mein Lebenswerk.“

Ruhrgebiet: Barbara Klobusch
Ruhrgebiet: Barbara Klobusch und ihre kleine Spornschildkröte Marla. Foto: Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Ihre Pappenheimer kennt die Tierliebhaberin alle mit dem Namen. Dass sie sich von der griechischen Landschildkröte Tom oder der kleinen Spornschildkröte Marla bald eventuell trennen muss, bricht ihr das Herz. Neben Tom und Marla würden noch etwa 58 weitere Schildkröten ihr Zuhause verlieren. Ein Zuhause, das durch Mitgliederbeiträge, Spenden und vor allem durch die Überwinterung von Schildkröten aus Privathaushalten finanziert wird. Jährlich kommen im Winter somit zu den aktuell 60 Fundtieren 130 weitere Bewohner.


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Doch noch hat die Schildkröten-Mama die Hoffnung nicht aufgegeben. Anfragen nimmt Barbara Klobusch auf der Homepage der Schildkröten-Auffangstation Dorsten direkt entgegen.