Entspanntes Rentendasein sieht anders aus! Wie Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, haben viele Rentner im Monat zu wenig Geld zur Verfügung, leiden unter finanziellem Druck und müssen immer öfter einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete, haben 2022 zwölf Prozent mehr Rentner in Deutschland Grundsicherung im Alter beantragt. Auch das Bundesarbeitsministerium veröffentlichte auf Anfrage der Linken erschreckende Zahlen. Demnach sind vor allem Frauen von einer niedrigen Rente im Alter betroffen.
Rente: 2,7 Millionen Frauen droht Altersarmut
Altersarmut trotz 40 Jahre langer Arbeit! Das drohe jeder dritten Frau mit einer Vollzeitbeschäftigung in Deutschland – diese hätten auch nach vielen Arbeitsjahren weniger als 1.000 Euro Rente pro Monat zur Verfügung.
Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministerium auf eine Linken-Anfrage hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Demnach sind rund 2,7 Millionen Frauen von einer Rente unter 1.000 Euro betroffen.
Bei insgesamt 7,1 Millionen Vollzeit-Arbeitnehmerinnen entspreche das einem Anteil von rund 38 Prozent. Rund 3,8 Millionen vollzeitbeschäftigte Frauen, also 53 Prozent, erhalten demnach später weniger als 1.200 Euro Rente. Dafür müssten Arbeitnehmerinnen 40 Jahre lang einen Bruttomonatslohn von 3.413 Euro verdienen.
Rente: Auch nach „40 Jahren Plackerei“ weniger als 1.200 Euro
Um überhaupt auf eine Monatsrente von 1.000 Euro netto zu kommen, müssen Frauen wie Männer in Deutschland derzeit 40 Jahre lang durchgehend 2.844 Euro brutto im Monat verdienen. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch bezeichnet diese als „katastrophale Zahlen“, gerade in Hinblick auf die Inflation. Der Linken-Politiker hatte die Anfrage beim Bundesministerium gestellt.
„Mehr als die Hälfte aller Vollzeitarbeitnehmerinnen wird nach 40 Jahren Plackerei weniger als 1.200 Euro erhalten“, sagte Bartsch. Er sprach von einer Respektlosigkeit gegenüber Frauen. „Für Millionen Frauen droht eine Rutschbahn in die Altersarmut“, schlug der Linke Alarm.
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Um diese Altersarmut, vor allem für Frauen, abzuwenden forderte Bartsch für das deutsche Rentensystem „ein großes Update“. So schlug er vor, dass alle Bundestagsabgeordneten in die gesetzliche Rente einzahlen sollten. „Das wäre ein wichtiges Zeichen für den Zusammenhalt des Landes in der Krise.“ Ein Beispiel könne man sich am Nachbarland Österreich nehmen. „Dort zahlen alle mit ihrem Erwerbseinkommen ein – auch Politiker, Selbstständige, Manager und Beamte. Die Renten sind im Schnitt 800 Euro höher.“