Schwere Vorwürfe gegen die Rewe-Filiale Homberg in Dortmund. Dabei dreht es sich um zwei historische Werbeplakate im Eingangsbereich des Supermarkts im Süden von Dortmund. Eine davon für ein Schuh- und Lederputzmittel aus Düsseldorf, die andere für ein Café. Beide Werbungen zeigen rassistische und stereotype Darstellungen von Schwarzen.
Im Gespräch mit DER WESTEN zeigt sich Hendrik Klünner erschrocken. Er sei erst kürzlich in die Nähe der Rewe-Filiale in Dortmund gezogen und habe „Entsetzen und Ekel“ empfunden, als er die Werbungen gesehen hatte. Uli Budnik, Geschäftsführer der Rewe-Filiale, kann seine Position jedoch nicht nachvollziehen.
Rewe in Dortmund kämpft gegen Rassismus-Vorwürfe
Uli Budnik verweist auf einen Aushang direkt unterhalb der ausgestellten Werbung, die seiner Aussage nach bereits seit mehr als 20 Jahren in der Filiale hängen. Darin heißt es, dass es sich um historische Werbemittel handle, die den „Wandel der Konsumgüterwerbung seit mehr als 100 Jahren“ zeigen sollen. „Dokumentiert werden aber auch ideologisch verzerrte Gesellschaftsbilder, wie die aus dem Geist des Kolonialismus entstandenen Darstellungen von Menschen mit dunkler Hautfarbe.“
Aus Sicht des Geschäftsführers werde durch die Ausstellung eine Auseinandersetzung mit der Geschichte möglich. Das könne „eine wichtige Mahnung für die Gleichheit aller sein.“ Im Gespräch mit DER WESTEN betont der Rewe-Filialinhaber, dass niemand mit der Werbung diskriminiert werden solle. Als Beleg dafür führt er ein internationales Team von Angestellten an, die in der Ausstellung kein Problem sähen. Hendrik Klünner sei erst der zweite Kunde, der sich beschwere.
Rewe-Kunde aus Dortmund lässt nicht locker
Der Dortmunder hält dennoch an seiner Kritik fest. Aus seiner Sicht hätten die rassistischen Plakate trotz der einordnenden Erklärung und Abgrenzung von Diskriminierung nichts im Eingangsbereich eines Supermarkts in Dortmund zu suchen. „In einem historischen Museum wäre das etwas anderes“, findet Hendrik Klünner. Denn da würden sich Besucher auf die Abbildung rassistischer Stereotype einstellen. Im Eingangsbereich des Rewe würde die Einordnung eher untergehen. Die rassistische Abbildung dominiere und könne verletzend für Betroffene wirken.
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Für den Dortmunder steht fest, dass er sich einen anderen Supermarkt in der neuen Nachbarschaft suchen wird.