Schwerer Verdacht gegen einen 45-jährigen Mediziner aus Oberhausen. Der Facharzt hat nach Angaben der Staatanwaltschaft Duisburg mehrere Jahre als Chefarzt in einem Krankenhaus in Oberhausen gearbeitet. Dabei soll er sich den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge kräftig die Taschen voll gemacht haben.
Die Behörden ermitteln aber nicht nur wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs, sondern auch wegen fahrlässiger und vorsätzlicher Körperverletzung. Nach langer Ermittlungsarbeit hat die Polizei Oberhausen nun mehrere Objekte durchsucht.
Oberhausen: Chefarzt unter bösem Verdacht
Laut den bisherigen Ermittlungen soll der Mediziner in mehr als hundert Fällen Abrechnungen frisiert haben. Nach Informationen der „Bild“ soll der Chefarzt häufig Menschen mit Übergewicht behandelt haben, denen ein Magenballon eingesetzt wurde. Eine Leistung, die nicht von Krankenkassen übernommen wird. Die Rechnung ging deshalb vom Krankenhaus direkt an Patienten.
Dabei soll er so an den Zahlen geschraubt haben, dass der Klinik nach Angaben der Behörden ein „erheblicher“ finanzieller Schaden entstanden sein soll. Wie hoch die Summe ist, um die der Arzt das Krankenhaus betrogen haben soll, ist weiter Gegenstand der Ermittlungen. Die Ermittler werten dazu nun die sichergestellten Beweismittel der Durchsuchungen aus. Doch nicht nur seinen Arbeitgeber soll der Chefarzt hintergangen haben. Auch Patienten sollen unter dem Mediziner gelitten haben.
Patient landet nach Therapie auf Intensivstation
So soll der 45-Jährige in vielen Fällen Patienten über dir Risiken der anstehenden Eingriffe gar nicht oder zu spät informiert haben. Weil mehrere Patienten nach einer Implantation stationär aufgenommen werden mussten, besteht der Verdacht wegen vorsätzlicher und fahrlässiger Körperverletzung. In mindestens einem Fall landete eine Person sogar auf Intensivstation.
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Die Taten sollen sich nach Angaben der „Bild“ zwischen Mai 2021 und Herbst 2022 ereignet haben. Seinen Beruf soll er demnach nicht mehr ausüben. In welchem Oberhausener Krankenhaus der 45-Jährige tätig war, ist nicht bekannt.