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Ukraine: Selenskyj ein Jahr nach Kriegsbeginn siegessicher – doch Kanzler Scholz hält dagegen

Vor einem Jahr begann der schreckliche Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Präsident Selenskyi spricht nun vom Sieg…

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© IMAGO / Chris Emil Janßen; IMAGO / Zoonar; IMAGO / Ukrinform (Montage: DER WESTEN)

Wladimir Putin: Das ist Russlands Machthaber

Der 24. Februar 2022 hat sich in unser kollektives Gedächtnis gebrannt. Man wacht morgens auf – und plötzlich herrscht Krieg mitten in Europa. Auf Befehl von Präsident Wladimir Putin greift Russland die Ukraine an – mit schockierender Brutalität und Härte. In der russischen Staatspropaganda vermarktet als „militärische Spezialoperation“ gegen ein angebliches faschistisches Nazi-Regime im Nachbarland.

Die Ukrainer unter Regierungschef Wolodymyr Selenskyj verteidigen ihr Land aufopferungsvoll – und werden vom Westen im Kampf gegen den Aggressor unterstürzt.

Doch am heutigen Freitag (24. Februar 2023) dauert dieser schreckliche Krieg nun mittlerweile schon ein Jahr an. Das Massaker von Butscha, die Bombardierung von Mariupol, Debatten um Waffen- und Panzerlieferungen, Diskussionen um die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas – all das begleitet uns nun schon ganze zwölf Monate.

Zum traurigen Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine hat sich Präsident Selenskyj auf Twitter gemeldet – mit deutlichen, siegessicheren Worten. Worte, die ganz anders klingen als das, was der deutsche Bundeskanzler am Abend zuvor noch im ZDF gesagt hat.

Ukraine: Selensky sieht 2023 als „Jahr unseres Sieges“

Auf Twitter postete Selenskyi am Morgen des 24. Februar 2023 ein bewegendes Video mit Bildern der vergangenen 365 Tage. Bilder von Städten in Trümmern, von Familien und Kindern in Bunkern, von Gräbern – aber auch Bilder, die den unerschütterlichen Zusammenhalt des ukrainischen Volkes zeigen. Bilder von Solidaritätsbekundungen aus der ganzen Welt.

Dazu schreibt der ukrainische Präsident: „Am 24. Februar trafen Millionen von uns eine Entscheidung. Keine weiße Flagge, sondern eine blau-gelbe. Nicht fliehen, sondern entgegenstellen. Dagegenhalten und kämpfen. Es war ein Jahr der Schmerzen, Sorgen, des Glaubens und der Einheit. Und dieses Jahr sind wir unbesiegbar geblieben. Wir wissen, dass 2023 das Jahr unseres Sieges sein wird!“

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Motivierende, siegessichere Worte, um dem eigenen Volk Hoffnung und Mut zu geben. Doch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sieht offenbar noch keinen baldigen Sieg der Ukraine am Horizont.

Olaf Scholz hat Sorge vor langem Krieg

Am Abend zuvor sprach Olaf Scholz in der ZDF-Talksendung „Maybrit Illner“ über das vergangene Kriegsjahr in der Ukraine und seinen Kurs im Bezug auf Waffenlieferungen. Dabei macht er aber auch deutlich: „Der Moment, der eine Friedensperspektive eröffnet, der muss erst noch entstehen.“ Er habe die große Sorge, „dass das jetzt ein sehr langer, sich hinziehender Krieg wird mit unglaublichen Zerstörungen und Verlusten“ werde. Man wolle „alles dafür tun, dass dieser Krieg sich nicht auswächst zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato.“


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Er bekannte sich weiter dazu, „die Ukraine so lange zu unterstützen, wie das notwendig ist“ – und wies Kritik, er handle bei Waffenlieferungen zu zögerlich, entschieden zurück. „Deutschland muss sich an dieser Stelle von niemandem Vorwürfe anhören“, sagte er und verwies etwa auf Luftabwehrsysteme. „Das, was Deutschland tut, ist oft als erstes geliefert worden, ist oft als einziges geliefert worden.“

Friedensverhandlungen könne es erst geben, wenn Russland seine Truppen zurückziehe. Bis zu welcher Grenze? Das müsse laut Scholz die Ukraine selbst entscheiden. (mit afp)