Es ist eine ganz eigene Welt, die sich da zwischen azurblauem Meer und grauen drei Sterne Hotels gebildet hat. Eine Welt voller Zügellosigkeit, voller Perversionen, aber auch voller unerfüllter Liebe. Es ist eine Welt, die vor allem auf ältere deutsche Männer eine scheinbar unbändige Anziehungskraft ausübt. Die Küstenmetropole Pattaya an der Westküste Thailands ist wohl eine der ersten Städte, die einem einfällt, wenn man an Sextourismus denkt. Doch der Corona-Lockdown hat der Hemmungslosigkeit zugesetzt. Lange war nicht viel los in der hiesigen Rotlichtszene. Doch mit dem Ende des Lockdowns fallen neben den Masken auch wieder die Hüllen und Hemmungen, wie die ARD in der Dokumentation „Die Rückkehr der Sextouristen: Deutsche Männer im Rotlicht von Pattaya“ zeigt.
Die ARD lässt dabei auch den deutschen Wolfgang Rill zu Wort kommen. „Als Sextourist würde er sich nicht bezeichnen“, heißt es von der ARD. Er sei eher ein „Pattaya-Liebhaber“, so der Sprecher über den Mann, der sich in der Szene als Autor erotischer Thailand-Geschichten einen Namen gemacht. Anscheinend hat der Mann mit dem schütteren Haar einige seiner Geschichten selbst erlebt.
ARD zeigt Film über Sextourismus in Thailand
„Was ist es eigentlich, was diese Faszination ausübt?“, fragt sich der Mann, der bereits seit Jahrzehnten in das Sex-Paradies fährt. Und beantwortet sich die Frage gleich selbst. „Ich könnte jetzt sagen, die Mädchen hier sind weiblicher, sie sind freundlicher, sie sind anschmiegsamer, sie lächeln mehr. Sie haben einfach viel mehr Spaß am Leben als die Frauen in Deutschland“, so Rill, während seine deutlich jüngere Gespielin neben ihm gute Miene zum perversen Spiel macht.
Er glaube nicht, dass der Handel mit dem Sex eine reine Geschäftsbeziehung sei. Es gebe eine Gefühlsseite, erklärt der Autor. Seine Begleiterin sagt dazu lieber nichts. Sie könne ja nicht so gut englisch, erklärt Rill die plötzliche Stille, um dann den Vogel abzuschießen.
ARD nimmt Sextouristen in die Mangel
„Habt Erbarmen mit den Männern. Es wird sehr viel über die schlimmen Seiten der Prostitution auch in Deutschland gesprochen. Schlimm immer für die Frauen. Aber wie schlimm es für einen älteren Mann ist, der einsam ist, der alleine ist, der niemanden hat, der auch keinen Sex mehr hat … und das in einer sexbesessenen, sexbetonten Welt, also wie schlimm so eine Existenz ist, darüber wird weniger gesprochen“, so Rill. Ob er denn auch Erbarmen mit den Frauen habe, wird der Mann daraufhin gefragt.
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Rill: „Was ich hier in Thailand so mitbekomme, ist ja nicht so hart, wie Sie jetzt sagen. Und sie haben auch viel Spaß. Sie lachen viel und unternehmen was. Ausflüge, sitzen auf dem Motorbike und fahren rum. Oder treffen Freunde und Freundinnen. Wo ist da jetzt die Katastrophe?“ Eine sehr exklusive Meinung.