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ZDF: Axel Stein spricht über seinen größten Verlust – „Schmerz, der einen immer wieder einholt“

Im Interview zum ZDF-Film „Wer füttert den Hasen?“ spricht Schauspieler Axel Stein über den größten Verlust, den er im Leben erlitten hat.

Axel Stein
© imago images/Future Image

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An Karfreitag (7. April) zeigt das ZDF eine besonders herzerwärmende Geschichte. Mit „Wer füttert den Hasen?“ bringt der Sender am nationalen Trauertag einen Hauch Leichtigkeit ins Programm. Der Film erzählt von einer zerbrochenen Ehe, einer gelungenen Patchwork-Familie und einem kleinen Mädchen, das schon früh mit dem Tod konfrontiert wird.

Axel Stein spielt in der ZDF-Produktion den Familienvater Marco. Im Interview mit dieser Redaktion spricht der Schauspieler darüber, wie man einen Fremdgänger sympathisch darstellt, warum Maya Gallon der nächste Nachwuchsstar sein könnte und wie er heute mit dem Tod seines Bruders umgeht.

Axel Steins ZDF-Film ist nah am Publikum: „In diese Situation kommt jeder einmal“

DerWesten: Herr Stein, wir lernen Ihre Figur Marco beim Fremdflirten kennen. Als seine Frau Jule ihn erwischt, versucht er es auch gar nicht zu leugnen. Können Sie gut lügen oder würden Sie ähnlich wie Marco reagieren?

Axel Stein: Grundsätzlich bin ich Schauspieler und lüge dabei ja den ganzen Tag. Ich gebe jeden Tag vor, jemand anderes zu sein. Von daher, würde ich sagen, bin ich da eigentlich ganz gut drin – natürlich nur im Film. (lacht)

Wie baut man denn eine Bindung zur eigenen Figur auf, wenn das Erste, was man über Marco erfährt, ist, dass er seiner Ehefrau seit längerer Zeit fremdgeht?

Da habe ich auch echt ein Problem mit, denn wenn man so eine Geschichte erzählt, dürfen Leute, die eigentlich sympathisch wirken sollen, nicht an Sympathie verlieren. Da muss man sofort aufräumen. Jeder kennt das aus dem Bekanntenkreis oder sogar durch eigene Erfahrungen, dass man in Situationen gerät, wo man sich denkt: „Mist, was mache ich denn jetzt?!“ Dadurch, dass Marco erwischt wird und sofort die Karten auf den Tisch legt, habe ich mir gedacht, wäre das eine gute Idee, ihm so Sympathien zu schenken. Mir war das ganz wichtig, dass er nicht als hinterlistige Drecksau dasteht.

Mir ist ein besonderer Satz von Marco in Erinnerung geblieben: „Sich zu verlieben, das nimmt man sich nicht vor. Das ist einfach passiert.“ Gerade Aussagen wie diese schaffen auch Verständnis für seine Situation.

Genau. Ich glaube, in diese Situation kommt jeder mindestens einmal im Leben.

ZDF zeigt "Wer füttert den Hasen?"
Im ZDF-Film „Wer füttert den Hasen?“ spielt Axel Stein den Familienvater Marco. Foto: ZDF / Luis Zeno Kuhn

Wie hat Ihnen die Zusammenarbeit mit der neunjährigen Maya gefallen? Dreharbeiten mit Kindern sind sicherlich etwas Unvergleichliches.

Das ist immer etwas Besonderes, weil man nicht nur die Zeiten aufgrund des Jugendschutzes einhalten muss, sondern man weiß nie, wie sich die Kinder am Set verhalten oder wie lange die Aufmerksamkeitsspanne ist. Die sollen natürlich Spaß daran haben. So gibt es Kinder, die nach 1-2 Stunden keine Lust mehr haben, aber das war bei Maya überhaupt nicht der Fall. Die hat uns tatsächlich alle ganz schön an die Wand gespielt. Ich war total verblüfft, wie die das schon drauf hatte.

Was meinen Sie genau?

Es gibt Szenen, in denen wir den Hasen begraben und wo es total traurig war und wir dieses Gefühl rüberbringen mussten, und Maya switcht nach dem Take sofort um, lacht wieder und kitzelt mich. Die hat es wirklich richtig faustdick hinter den Ohren, das ist ein ganz tolles Mädchen.

Axel Stein über den Tod seines Bruders: „Trauer gehört zum Leben dazu“

Der Film wird an Karfreitag, einem Trauertag, ausgestrahlt. Die Trauer und der Tod werden auch im Film behandelt, da Fine nicht nur ihren Opa, sondern später auch den Hasen „Horst“ verliert. Sie glaubt zunächst jedoch fest daran, dass Horst wiederauferstanden ist. Glauben Sie daran, dass es nach dem Tod noch weitergehen kann?

Ich möchte niemanden dafür verurteilen, wenn jemand an solche Dinge glaubt oder daran festhält, um nicht daran zu zerbrechen. Ich hingegen habe für mich herausgefunden, dass ich es liebe, in der jetzigen Zeit, in der Realität zu sein. Ich möchte etwas hinterlassen, aber das ist für mich noch ganz weit weg.


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Vor acht Jahren haben Sie Ihren großen Bruder verloren. Ich kann mir vorstellen, dass Familienfeiern sich trotz all der Zeit noch immer seltsam ohne ihn anfühlen. Wie gehen Sie mit der Trauer um?

Trauer gehört natürlich zum Leben dazu und ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass man das zulässt und nicht wegschiebt oder verdrängt, sondern auch der Realität ins Auge schaut und das durchlässt. Bei dem einen dauert es länger und der andere hat es innerhalb von einer Woche verdaut. Ich glaube, dass gerade solche Verluste, die immer wieder aufkommen, nicht verloren gehen sollen. Das ist natürlich ein gewisser Schmerz, der einen immer wieder einholt. Ich kann aber nur jedem empfehlen, sich immer wieder bewusst damit zu beschäftigen.

„Wer füttert den Hasen?“ wird am 7. April 2023 ab 21.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. In der ZDF-Mediathek ist der Film bereits ab dem 31. März Punkt 10 Uhr verfügbar.

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