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Ruhrgebiet: Drastische Pläne im Ausland – verliert auch der Pott ein beliebtes Angebot? „Weg damit“

Geht es auch im Ruhrgebiet einem beliebten Service an den Kragen? Die Städte erklären, wie sie zu dem Verbot im Ausland stehen.

Ruhrgebiet Essener Innenstadt Geschäfte und Kunden
© IMAGO / Schöning

"Wir sind das Ruhrgebiet" - 5 Gründe, warum es im Pott einfach am schönsten ist

Grau und dreckig? Von wegen! Im Pott ist es einfach am schönsten!

Sie sind vielen Bürgern seit ihrer Einführung ein Dorn im Auge. Andere benutzen sie sehr gerne. Die Rede ist von den E-Scootern, die sich seit Jahren im Ruhrgebiet ausbreiten. In Paris hat man nun offensichtlich genug von den Fahrzeugen.

Die Hauptstadt von Frankreich hat nun endgültig die Reißleine gezogen und will ab September 2023 den Verleih von E-Scootern verbieten. Wäre das auch was für unsere Städte im Ruhrgebiet? DER WESTEN hat in Essen, Duisburg, Dortmund, Mülheim, Oberhausen, Bochum und Gelsenkirchen nachgehakt und eindeutige Antworten erhalten.

Ruhrgebiet: Ärger wegen E-Scootern wächst

„Weg damit! Nicht nur, dass die E-Scooter überall auf den Gehwegen stehen, viel schlimmer ist das rücksichtslose Verhalten der Benutzer. Als Fußgänger mit zwei Hunden bin ich schon oft genug in sehr brenzliche Situationen gekommen, da absolut keine Rücksicht von den Benutzern genommen wird.“ Das ist nur ein Beispiel von vielen Facebook-Kommentaren, in denen sich Nutzer über die Roller aufregen. Eine Nutzerin fordert sogar Geldstrafen für falsch abgestellte Roller.

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„Die Dinger sind so gefährlich“, gibt eine Userin zu bedenken. „Sowohl für den Fahrer als auch Fußgänger. Keiner trägt einen Helm und bei einem Sturz kann das echt böse ausgehen. Dazu trägt das immer mehr zur Faulheit bei. Da wundert man sich, dass die Menschen immer dicker werden.“ „Und so umweltfreundlich sind die auch nicht“, ergänzt ein Nutzer.

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Allerdings gibt es auch Gegenstimmen. „Erst die Hausaufgaben bei der Verkehrswende machen, statt sicherlich nicht perfekte, aber doch zur Improvisation sinnvolle, umweltfreundliche Vehikel wie den E-Roller zu verbieten“, meint ein Nutzer. Und was sagen die Städte zu einem generellen Verbot? DER WESTEN hat nachgefragt.

Das sagen die Ruhrgebietsstädte zum E-Roller-Verbot

„Ein flächendeckendes Verbot des E-Scooter-Verleihs auf Oberhausener Stadtgebiet ist derzeit rechtlich nicht möglich“, antwortet die Pressestelle der Stadt. „Für eine grundsätzliche Untersagung müsste daher zunächst eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden“, heißt es aus Duisburg. „Durch städtische Auflagen lässt sich die Nutzung der E-Scooter jedoch in bestimmter Weise lenken.“


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Zum Beispiel hat Duisburg Verbotszonen zum Abstellen der E-Scooter eingerichtet, unter anderem in der Fußgängerzone, im Kantpark und im Garten der Erinnerung. „Außerdem wurde ein Abstandsstreifen zu Gewässern eingerichtet. Weitere Einschränkungen behält sich die Stadt Duisburg vor.“ So überdenkt die Stadt, eine Sondernutzungsgebühr einzuführen. Die gibt es in Dortmund bereits und sie beträgt 50 Euro pro Roller. Auch hier ist das Abstellen und Ausleihen in bestimmten Zonen – wie am Phoenix See – verboten.

Viele Städte sehen es entspannt

Auch Gelsenkirchen hat „Obergrenzen für Fahrzeuge, Parkverbotszonen oder feste Roller-Abstellzonen in sensiblen Bereichen“ eingerichtet. Allerdings sieht die Stadt die Situation recht gelassen entgegen. „Zudem ist das Rolleraufkommen im Vergleich zu einer Metropole wie Paris mit aktuell weniger als 1.000 Rollern eher gering.“ Ähnlich äußern sich auch Essen, Bochum und Mülheim. Hier gebe es zudem kaum Beschwerden aufseiten der Stadtbewohner.