Eigentlich eine coole Vorstellung: Vor der eigenen Haustür wird ein „Tatort“ gedreht, DAS Krimi-Format im deutschen Fernsehen schlechthin. Ein paar Einblicke hinter die Kulissen, vielleicht einen der Stars live bei der Arbeit erleben – und im besten Fall entspannst du an einem Sonntagabend vor dem TV und siehst deine Heimatstadt im ARD-Programm.
NRW hat mit Köln, Münster und Dortmund gleich drei „Tatort“-Städte und -Ermittlerteams zu bieten. Doch ganz so spannend wie man vermuten könnte, sind die Dreharbeiten für die Anwohner offenbar nicht.
„Tatort“ in NRW: Für Anwohner könnte es teuer werden
So ein Filmset ist groß, auch bei TV-Produktionen wie einer „Tatort“-Folge. Technikfahrzeuge, Wohnmobile für die Crew, das Catering – all das braucht Platz. Von den abgesperrten Drehbereichen mal ganz abgesehen. Damit keine ungewollten Gäste vor laufender Kamera hereinplatzen oder für Ärger sorgen, stellen die „Tatort“-Macher häufig mobile Parkverbotsschilder rund um ihren Arbeitsbereich auf. Spätestens 72 Stunden vor Drehbeginn.
Doch die werden nicht selten übersehen. Und verirrt sich ein Autofahrer dann mal doch ans Set oder parkt sein Auto dort, wo in wenigen Stunden gedreht wird, kann es richtig teuer werden.
Autos vom Set abgeschleppt
Wie die „Ruhrnachrichten“ berichten, werden Autos auf dem Set-Gelände rigoros abgeschleppt. Das Blatt berichtet von Sabine Jordan, die ihren Peugeot wie jeden Tag gleich neben dem Polizeipräsidium an der Markgrafenstraße abstellte. Das Parkverbotsschild der „Tatort“-Crew, die hier die Folge „Cash“ drehte, fiel ihr um 6 Uhr an einem dunklen Februarmorgen nicht auf. Mittags war der Wagen plötzlich weg – abgeschleppt. Genauso wie die Autos von acht weiteren ungewollten Falschparken – alles an einem einzigen Tag.
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Inklusive Verwarnungsgeld und Verwaltungsgebühr musste Sabine Jordan am Ende knapp 400 Euro blechen.
Wenig Probleme in Köln und Münster
Die „Tatort“-Städte Köln und Münster dagegen sehen hier kein großes Problem. In Köln würden Sonderbeschilderungen sowieso regelmäßig missachtet, stellt Stadtsprecherin Simone Winkelhog fest. Egal ob Sportevents, Musikveranstaltungen – oder eben TV-Dreharbeiten.
Und die Münsteraner mit Kult-Duo Thiel und Boerne? Hier gab es laut Pressesprecher Marc Geschonke „nur vereinzelt“ Abschleppmaßnahmen in der Vergangenheit. „Die Münsteranerinnen und Münsteraner lieben halt ihren Tatort.“