Das lange Warten auf das Deutschlandticket ist beendet. Seit Anfang Mai können Ticket-Inhaber nicht nur quer durch NRW, sondern durch die gesamte Republik fahren – und das zum Festpreis von 49 Euro. Der Start des Abo-Ttickets für den öffentlichen Nahverkehr lief allerdings äußert holprig.
Erst sorgte das Deutschlandticket für Chaos bei der Deutschen Bahn (mehr hier). Dann spielten sich an vielen Schaltern der Verkehrsverbünde in NRW irre Szenen ab, wie hier in Essen. Auch zwei Wochen nach Einführung des 49-Euro-Tickets läuft noch nicht immer alles nach Plan.
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Deutschlandticket in NRW: Probleme bei Kontrollen
So kommt es bei Kontrollen in NRW immer wieder zu Problemen. Das Deutschlandticket könne in vielen Fällen noch nicht ausgelesen werden, heißt es aus zwei der vier großen Verkehrsverbünde. „Es handelt sich weitestgehend um Update-Probleme der Geräte bei den Einstiegskontrollsystemen. Hier kommen die Hersteller nicht nach, teilweise sind die verbauten Geräte auch veraltet“, sagte eine Sprecherin des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Bei mehr als jedem zweiten Verkehrsunternehmen im VRR-Gebiet könnten demnach weder die Chip-Karten noch die Smartphone-Tickets ausgelesen werden. Das betrifft unter anderem auch Firmentickets, die eigentlich automatisch zum Deutschlandticket umgestellt werden sollten.
Ähnlich sei die Lage beim Verkehrsverbund Westfalentarif. Es sei aber „nicht verwunderlich, dass es am Anfang etwas holpert“, äußert sich eine Sprecherin. Denn viele Unternehmen hätten die notwendige Technik in kurzer Zeit aufbauen müssen. Doch die Probleme lägen nach Angaben der Sprecherin nicht nur auf Seiten der Kontrolltechnik.
Deutschlandticket zickt in NRW
Auch das Deutschlandticket selbst könne zu Problemen führen, weil Barcodes der Smartphone-Tickets deutschlandweit nicht hätten vereinheitlicht werden können. Teilweise seien laut Westfalentarif auch Chipkarten nicht korrekt beschrieben worden. Zudem seien viele Chipkarten verspätet bei Kunden eingetroffen. Kontrollen gibt es trotzdem. Müssen Reisende bei fehlgeschlagenen Kontrollen jetzt mit Bußgeldern rechnen?
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Nein, versprechen die NRW-Verkehrsverbünde. Das Personal sei in der Einführungsphase zu maximaler Kulanz angehalten. Immerhin seien bei Smartphone-Tickets Kontrollen durch einen Abgleich des Namens und eines Ausweises möglich. Viele Kontrolleure begnügen sich aktuell auch mit einem Nachweis über die Bestellung des Deutschlandtickets. (mit dpa)