Riesen-Ärger bei zwei Fußballvereinen aus Gelsenkirchen. Innerhalb von nur drei Tagen haben Einbrecher gleich zwei Mal im Südstadion Ückendorf zugeschlagen und dabei ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Die Leidtragenden: SG Eintracht Gelsenkirchen 07/12 und Etus Gelsenkirchen 1934.
Michael Buch, Vorstand der Eintracht, spricht im Gespräch mit DER WESTEN von „sinnloser Zerstörung“. In seiner mittlerweile zwanzigjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit sei es wiederholt vorgekommen, dass auf dem abgelegenen Sportplatz eingebrochen wurde. Nach dem dreisten Vorfall vom Wochenende erheben die Vereine nun auch Vorwürfe gegen die Stadt.
Gelsenkirchen: „Totaler Schwachsinn“ im Südstadion
Die Bilder aus dem Südstadion machen alle Beteiligten wütend. In der Nacht von Freitag (12. Mai) auf Samstag stiegen Unbekannte im Vereinsheim des Stadions am Haidekamp ein und brachen reihenweise Schränke und Spinde auf. Die Beute sei irrelevant, verrät Michael Bruch. Denn nach den Erfahrungen der letzten Jahre würden die Vereine ohnehin keine Wertgegenstände im Vereinsheim lagern. „Deswegen bezeichnet der SGE-Vorstand die Aktion als „totalen Schwachsinn“. Er fragt sich: „Was soll man da groß holen?“
Für den Etus sei der Einbruch besonders bitter gewesen. Denn der Verein habe das betroffene Mobiliar erst vor wenigen Monaten neu angeschafft. „Für so kleine Vereine wie uns bedeutet so etwas immer einen herben Schlag“, sagt Buch.
Was in der Nacht von Sonntag (14. Mai) auf Montag passierte, empfinden die Vereine als „besonders dreist“. Denn da setzten Unbekannte noch einen drauf und brachen einen Verkaufscontainer auf der Anlage auf. „Es ist frustrierend, ständig vor den Trümmern der Vereinseinrichtungen zu stehen und hilflos hinnehmen zu müssen, dass Einbrecher hier im Südstadion ein- und ausgehen können, offensichtlich ohne Gefahr zu laufen, dass sie den Ordnungskräften dieser Stadt mal in die Arme laufen“, kritisiert der SGE-Vorstand.
Verein macht Druck auf Stadt Gelsenkirchen
Der Unmut bei der Eintracht ist groß, zumal der letzte Einbruch erst wenige Monate zurückliege. Seitdem sei die Stadt als Betreiber der öffentlichen Stadionanlage untätig geblieben, obwohl Einbruchssicherungsmaßnahmen längst zugesagt gewesen seien, heißt es vom Verein. Die Rede sei bei einer letzten Begehung von Fenstersicherungen gewesen. „Wir dürfen das ja nicht eigenständig in dem öffentlichen Gebäude machen“, erklärt Buch.
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Auf Nachfrage von DER WESTEN verwies ein Sprecher der Stadt Gelsenkirchen auf die Zuständigkeit von Gelsensport. Dabei stellte er aber auch klar, dass es keinen hundertprozentigen Schutz vor Einbrüchen gebe. Buchs Reaktion: „Es ist klar, dass der Sportplatz nicht hermetisch abgeriegelt werden kann, aber es muss Einbrechern doch so schwer wie möglich gemacht werden.“
Während die Vereine mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sind, liegt der Ball jetzt also bei Gelsensport – zumal das marode Stadion ohnehin durch zahlreiche nicht abgeschlossene Baustellen glänzt. Aber das sei noch ein anderes Kapitel, winkt der SGE-Vorstand ab.