Ein Hund in Essen war dem Tod näher als dem Leben, als er im Tierheim Essen landete. Obwohl die Mitarbeiter in der Einrichtung wohl schon so einige schlimme Fälle von Tierquälerei oder Vernachlässigung gesehen haben, sorgt der fast verhungerte Hund für Schock und Betroffenheit. Nicht nur, dass der Vierbeiner, dessen letzte Rettung das Tierheim darstellt, total abgemagert war – der Hund war zudem auch schwer krank.
Hund in Essen „lag auf dem Rücken und bewegte sich nicht“
„Schlimmer geht es immer“, stellen die Mitarbeiter des Tierheims Essen resigniert fest, als sie ihren Followern auf Facebook von dem armen Hund berichten. Sollte man meinen, die Tierpfleger haben schon alles gesehen, schockiert der Fall der kleinen „Stella-Anni“ wohl selbst erfahrene Mitarbeiter.
Nachdem die „fast verhungerte und total verfilzte“ Hündin bereits letzten Mittwoch (17. Mai) in das Tierheim gebracht wurde, musste man dort erst einmal abwarten, wie sich die Lage des Tieres entwickelte. „Der Anblick war fürchterlich, sie konnte nicht stehen und lag in der Box, in der sie kam, auf dem Rücken und bewegte sich nicht. Wir befürchteten das Schlimmste und hatten Angst, dass wir sie nur noch erlösen konnten“, schreiben die Mitarbeiter nun am Montag (22. Mai) bei Facebook.
So hatte der Vierbeiner große Polypen im Ohr, die seinen Gleichgewichtssinn trübten und eine „fiese Bakterienbruthöhle“ in den Gehörgängen, weil durch die Polypen keine Luft herein drang. Die Mitarbeiter im Tierheim fackelten deshalb nicht lang, schoren Stella-Anni direkt und behandelten ihre Ohren.
Hund kann nicht einmal aus einem Napf essen
Anschließend nahm eine Tierpflegerin der Einrichtung die Hündin in ihre Obhut und mit nach Hause, pflegte sie intensiv. „Heute kann Stella-Anni schon fünf Minuten am Stück spazieren gehen“, berichtet das Tierheim Essen erleichtert. Der Hund habe auch schon zugenommen – allerdings kann er nur aus der Hand fressen, weil er sonst in den Napf fällt.
Doch die Verantwortlichen des Tierheims Essen sind hoffnungsvoll, dass es der kleinen Stella-Anni bald noch besser geht. So steht noch in dieser Woche eine Computertomografie (CT) an, um festzustellen, wie tief die Polypen im Ohr gehen und anschließend eine Operation durchzuführen.
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Bei aller Zuversicht sorgt die Geschichte der armen Hündin dennoch für einen faden Beigeschmack, wie es auch im Beitrag heißt: „Wir fragen uns, wie kann man es soweit kommen lassen? Warum sucht man sich keine Hilfe? Muss ein Tier so nah am Tod sein, bis man es feige aussetzt?“
Diese Fragen lassen auch viele Tierfreunde in den Kommentaren ratlos und traurig zurück. „Es gibt Menschen….da fehlen einem die Worte“, schreibt etwa eine Frau. Eine andere gibt allerdings auch zu bedenken: „Hilfe suchen ist immer leicht gesagt, vielleicht weiß man einfach nicht, wo man diese bekommt. Tierarzt-Kosten sind ja immens gestiegen…“