Es wäre ein Traum: Einfach eine besondere Euro-Münze im Portemonnaie finden und reich werden. Doch so einfach ist das nicht. Denn die wirklich gewinnbringenden Exemplare sind äußerst selten und landen noch seltener einfach so in deinen Händen.
Doch welche Münzen bringen besonders viel und könnten ihren Weg in deinen Geldbeutel finden? Wir haben dazu einen Experten befragt. Michael Becker, 1. Vorsitzender des Berufsverbandes des Deutschen Münzenhandels e.V., erklärt nicht nur, welche Euro-Münzen besonders wertvoll sind, sondern auch wie wahrscheinlich es ist, per Zufall auf sie zu stoßen.
Diese Euro-Münzen sind für Sammler sehr lukrativ
Grundsätzlich sind die Kleinstaaten interessant, wenn es ums Münzsammeln geht, stellt Michael Becker heraus. Vatikan, San Marino, Monaco – hier ist die Auflage klein und die Wahrscheinlichkeit gering, dass diese Münzen im deutschen Portemonnaie landen. Für alle 1- bis 10- und 50-Cent-Münzen aus Monaco beispielsweise kannst du zwischen 30 oder sogar 140 Euro bekommen (Preise aus dem Leuchturm-Euromünzenkatalog 2022).
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Etwas ganz Besonderes ist die Sondermünze von 2007, die das Abbild der Fürstin Gracia Patricia von Monaco – auch bekannt als Grace Kelly – zeigt. Die Gedenkmünze zu ihrem 25. Todestag gibt es nur in einer sehr geringen Auflage und ein Exemplar ist über 4.500 Euro wert sind.
2007 ist auch das Glücksjahr bei einigen Portugal-Münzen. Für die 20-Cent-Münze gibt es 90 Euro, für 50 Cent zehn mehr, für zehn Cent noch einmal zehn mehr. Dann kommt der 70-Euro-Sprung zur 1-Euro-Münze und für die 2-Euro-Münze von 2007 kannst du sogar über 400 Euro kassieren. Selbst ein frisch gedrucktes Exemplar der irischen 2-Euro-Münze von 2018 kann dir 160 Euro einbringen.
Nicht nur ausländische Münzen sind interessant
Doch auch deutsche Münzen können etwas wert sein, so zum Beispiel eine 2-Euro-Münze von 2008, die noch die alte Landkarte – vor dem Beitritt von Bulgarien und Rumänien in 2007 – zeigt. Diese kann schon mal für circa 60 Euro den Besitzer wechseln.
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Besser sieht es hier schon bei den sogenannten „drehenden Sternen“ aus. Diese finden sich vereinzelt auf der 1- und 2-Euro-Münze aus dem Jahr 2002 – dem Einführungsjahr der Währung. Anstatt dass alle Sterne gleichmäßig mit der Spitze nach oben zeigen, richten sie sich jeweils zum Rand hin gerade aus. Hierbei handelt es sich um einen Probelauf, wie der Experte erklärt. Die Geldstücke hätten eigentlich nie in den Umlauf geraten, sondern wieder abgeliefert werden sollen. Doch schafften sie es offenbar doch, in dem ein oder anderen Portemonnaie zu landen. Heute sind sie mindestens das Hundertfache wert.
Das große Münz-Glück? Experte: „Nicht unmöglich“
Bei diesem Münzen handelt es sich um Exemplare, „die man theoretisch im Umlauf finden könnte“. Becker betont hierbei das Wort theoretisch. „Danach jetzt im Portemonnaie zu suchen, ist schon schwierig.“ Diese fände man dort nicht einfach so, nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit. „Es ist eher ausgeschlossen, aber nicht unmöglich“, schätz der Experte. Bestimmte Jahrgänge könnten theoretisch in Umlauf kommen, es sei jedoch schwierig, diese auch zu finden. Mit viel Glück – und dem Pech eines anderen – können sie aber über Umwege doch im eigenen Geldbeutel landen.