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Zigaretten: Extrem-Preiserhöhung auf 23 Euro? „Maßlos und massiv schädlich“

Nach Meinung der WHO soll eine Schachtel Zigaretten bald 23 Euro kosten. Doch bei der Idee platzt einigen der Kragen.

Über die Jahre verschwanden die Zigaretten aus Restaurants und den meisten Kneipen. So wollte man das Rauchen bei den Bürgern unter anderem runterfahren. Als das nicht half, folgten Abschreckbilder und Preiserhöhungen.

Eine (kleinere) Schachtel Zigaretten kostet nun in der Regel knapp zehn Euro. Doch es kommt vielleicht bald noch dicker. Nach Meinung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Krebsforschung sollten Konsumenten für eine Packung 23 Euro blechen. Das sorgt nicht nur für Zuspruch.

Zigaretten: Bald 23 Euro pro Schachtel?

Aktuell kostet eine Schachtel Zigaretten in Deutschland zwischen sieben und zehn Euro. Nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Krebsforschung ist das aber zu günstig. Deshalb fordern sie einen Preis von 23 Euro pro Schachtel. Grund dafür sind nicht nur die gesundheitlichen Folgen, sondern auch die wirtschaftlichen.

„Ich kenne keinen anderen Wirtschaftszweig, der ein Produkt verkauft, das jeden zweiten seiner langjährigen Konsumenten tötet. Die Tabakindustrie verursacht allein in Deutschland Kosten durch Krankheit und Arbeitsausfälle in Höhe von 97 Milliarden Euro im Jahr. Sie setzt aber hierzulande nur 25 Milliarden um. Sie ist damit volkswirtschaftlich völlig widersinnig“, sagte dazu Rüdiger Krech von der WHO dem „Spiegel“ schon 2021. Nun kam die Forderung erneut hoch.

Zigaretten: Erhöhung „maßlos und massiv schädlich“

Für viele, besonders Nicht-Raucher, mag das eine willkommene Regelung sein. Andere sind dagegen empört. So auch Jan Mücke vom Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse. „Bereits heute sind Zigaretten das am stärksten besteuerte Genussmittel in Deutschland. Bei einem 20er-Schachtelpreis von 8 Euro gehen schon heute 5,09 Euro an den Staat. Hinzu kommen öffentliche Abgaben für die Abfallentsorgung und das WHO-verursachte Rückverfolgbarkeitssystem“, klagt Mücke unserer Redaktion gegenüber an.

Ab 2024 sollen Hersteller dazu mehr Reinigungskosten für Zigarettenabfälle übernehmen. In den nächsten Jahren treten auch weitere Erhöhungsstufen der Tabaksteuer in Kraft. „Die Forderungen der WHO sind daher als maßlos und massiv schädlich für die Verbraucher und den Staat einzustufen“, so Mücke. Weiter befeuere die WHO mit ihrer Forderung direkt den illegalen Handel mit Tabak.


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Was den Zigaretten-Konsum betrifft, wissen Verbraucher auch wie bei Zucker, Alkohol, fett- und salzhaltigen Lebensmittel um die gesundheitlichen Gefahren. „Wenn sie sich dennoch für den Konsum entscheiden, stößt der Staat an die Grenzen von Regulierung. Erwachsene Verbraucher treffen souveräne Entscheidungen, die die Politik nichts angehen.“