Schon vorab wurde wild spekuliert, wie die Glühweinpreise beim diesjährigen Weihnachtsmarkt Centro Oberhausen ausfallen würden. Dieser Tage wurde das Geheimnis bereits vermeintlich gelüftet (hier mehr dazu).
Viele Besucher haben sich in diesem Jahr für das Schlimmste gewappnet. Denn das nach dem zweiten Jahr der Inflation die Preise für Glühwein und beliebte Weihnachtsmarktleckereien auch am Centro Oberhausen nicht sinken würden, war für viele bereits abzusehen. Dennoch sorgen die diesjährigen Preise bei vielen Besuchern für Entrüstung. Und ein Produkt sticht dabei besonders heftig hervor.
Weihnachtsmarkt Centro Oberhausen sorgt für Preisschock
Satte vier Euro plus Tassenpfand muss in diesem Jahr für eine wohlig warme Glühweintasse auf die Theke gelegt werden. Das sind 50 Cent mehr als noch 2022. „Günstig ist anders“, wird Florian aus Dinslaken am Freitag (17. November) gegenüber DER WESTEN deutlich. Gemeinsam mit seinen Freunden hatte er sich pünktlich zur Eröffnung des Oberhausener Weihnachtsmarktes auf den Weg in die Pottstadt gemacht, um sich die ersten Glühweine des Jahres 2023 zu gönnen.
So richtig auf die Glühweinpreise hätte das Quartett in diesem Jahr nicht geachtet. Denn auch sie hätten bereits damit gerechnet, dass auch am Weihnachtsmarkt des Westfield Centro Oberhausen an der Preisspirale gedreht würde. Aber als die Vierertruppe dann nochmal im Gespräch mit DER WESTEN die Ausgaben des Nachmittags rekapituliert, wird plötzlich eines klar: Für den Flammlachs muss in dieser Weihnachtsmarktsaison scheinbar deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden.
Statt 9,50 Euro, was man hier angeblich noch vor ein paar Jahren zahlte, werden plötzlich 11,50 Euro für eine Portion Flammlachs im Brötchen fällig. „Das ist frech“, wird Florian deutlich.
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Auch einen Stehtisch weiter beschweren sich Conny und Tim über die diesjährigen Flammlachspreise. „Das ist es mir nicht wert“, macht die Dortmunderin klar. „Schon happig“, pflichten auch Studentin Alicia und ihre Freundin Sarah bei. „Viele werden sich das in diesem Jahr nicht leisten können“, gibt auch Peter N. zu bedenken. Doch was sagen die Händler zu den Preiserhöhungen?
Stand-Betreiber wird deutlich: „Mussten anpassen“
Am begehrten Glühweinstand des Hochsitzes Flachaualm musste sich Betreiber Jakob Kaml in diesem Jahr für eine Erhöhung von 50 Cent für seinen Glühwein entscheiden. „Wir mussten die Preise anpassen“, macht Kaml deutlich. Doch dabei sehe er „kein Problem. Man muss zwischen hochwertigem Winzer-Glühwein und dem aus dem Großhandel unterscheiden. Qualität hat seinen Preis.“
Einen Monat lang wurden hier diverse Stände und große Holzhütten aufgebaut, um die Salzburger Bergweihnachten nach Oberhausen zu bringen. Dieser Aufwand müsse sich auch finanziell lohnen. Schon seit 15 Jahren ist Kaml hier mit seinem Stand vertreten.
Am Stand mit der Nummer 24, den Paul Schneider betreibt, hat man sich in diesem Jahr tatsächlich gegen eine Preiserhöhung bei Glühwein und Raclette entschieden.
Denn schon im Vorjahr wurden die Weihnachtsmarktleckereien bereits für jeweils vier Euro pro Tasse und sechs Euro für eine Raclette-Portion angeboten. „Ich war schon letztes Jahr der Drecksack, deswegen hab ich mich dieses Jahr gegen eine Erhöhung entschieden.“ Dafür hätte man drastische Änderungen am Tassenpfand vorgenommen: Der ist in diesem Jahr aufgrund von immensem Tassendiebstahl somit auf drei Euro angestiegen.
Und wie sieht das beim Stand mit dem begehrten Flammlachs aus? Auf Nachfrage von DER WESTEN heißt es lediglich, dass der Chef momentan nicht zu sprechen sei. Die Gründe für die vermeintlich drastische Preiserhöhung bleiben so unbekannt. Viele Besucher vermuten hinter den gestiegenen Preisen allerdings die immens gestiegenen Standmieten. Allein in Bochum hätten sich diese binnen eines Jahres verdreifacht.