Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ist nicht die einzige, die am heutigen Freitag (8. Dezember) zu einem Streik aufruft. Dank ver.di kommt es auch bei Edeka, Rewe, Kaufland und Co. in vielen Teilen Deutschlands zu Streiks.
Im laufenden Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Einzelhandel geht es einfach nicht voran. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, nicht gesprächsbereit zu sein. Die Folge: ver.di ruft immer und immer wieder zu Streiks auf – so auch in dieser Woche. Und somit legen Mitarbeiter in vielen Teilen Deutschlands die Arbeit bei Edeka, Rewe oder Kaufland nieder.
Edeka, Rewe, Kaufland: Streiks im Einzelhandel
So kommt es in Unterfranken zu Streiks bei einem Zentrallager von Kaufland in Donnersdorf. Gleiches gilt für ein Edeka-Lager in Gochsheim. Peter König, der ver.di-Streikleiter in Donnersdorf: „Dass die Arbeitgeber nach zwei Verhandlungstagen, intensiven stundenlangen Sondierungen und verschiedenen Lösungsvorschlägen unsererseits, die Verhandlungen abbrechen und weiterhin darauf bestehen, dass es nur einen Tarifabschluss geben darf, der für die Kolleg*innen in den Betrieben weitere hohe Reallohnverluste zur Folge hätte, ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten.“
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König weiter: „Die Beschäftigten sind ohnehin schon wütend, da die Arbeitgeber seit mittlerweile sieben Monaten ihnen den dringend benötigten Tarifabschluss verwehren. Dass sich die Wut und Enttäuschung jetzt noch steigert, darf die Arbeitgeber nicht wundern. Die monatelange Blockadehaltung und die fehlende Bereitschaft, einen Tarifabschluss zu vereinbaren, der die hohen Reallohnverluste wirksam bekämpft, ist gegenüber den Beschäftigten schlicht eine Frechheit.“
Das Besondere an dem Streik in Donnersdorf: Das Zentrallager dort ist das einzige Lager von Kaufland, das alle Kaufland-Filialen in ganz Deutschland mit Nonfood-Ware beliefert. Daher steht zu befürchten, dass der Streik Auswirkungen auf die Einkäufe der Kunden in der ganzen Bundesrepublik haben wird.
Berlin, Brandenburg, Baden: Streiks, Streiks, Streiks
Auch in Berlin und Brandenburg wird an diesem Wochenende (8. bis 11. Dezember) gestreikt. Am Freitagvormittag ist eine Demo mit rund tausend Teilnehmern in Prenzlauer Berg geplant. In einigen Filialen von Edeka, Rewe und Kaufland werden Mitarbeiter in den Streik gehen und nicht arbeiten (mehr dazu bei unserem Partnerportal BERLIN LIVE).
Gleiches gilt für den Raum Karlsruhe. Dort sind in dieser Woche (4. bis 9. Dezember) mehrere Filialen von Kaufland, je eine Filiale von Ikea, H&M und Primark sowie Verteilerzentren von dm und Edeka betroffen.
Edeka, Rewe oder Kaufland: Kunden schauen in die Röhre
Die Streiks fallen ausgerechnet in die Vorweihnachtszeit, in der Kunden besonders auf den Einzelhandel angewiesen sind. Die Gewerkschaft hat das zweite Wochenende vor Weihnachten bewusst gewählt. So will man den Arbeitgebern besonders schmerzen.
Gleichzeitig schmerzt man aber auch so manchem Kunden. Zwar werden durch das Streiken einzelner Mitarbeiter vermutlich nur die wenigsten Filialen tatsächlich komplett schließen müssen. Aber in den betroffenen Filialen kann es zu kürzeren Öffnungszeiten oder leeren Regalen kommen. Speziell ältere Menschen oder Personen, die nicht mobil sind, sind häufig vom Supermarkt in ihrer unmittelbaren Nähe abhängig. Diese Kunden sollten vor den Streiks für einen ausreichenden Vorrat sorgen.