Kurz vor Weihnachten ist in Supermärkten und Discountern wie Rewe und Penny einiges los. Viele Kunden kaufen gut eine Woche vor dem Fest bereits für das Menü an Heiligabend ein, bei vielen Deutschen gibt es dabei traditionell Fleisch auf dem Teller.
Kunden bei Rewe und Penny dürfte bei ihrem Einkauf allerdings auffallen, dass die Einzelhändler eine Sorte Hähnchenfleisch weniger im Kühlregal haben. Die Unternehmen reagieren damit auf einen Skandal.
Rewe und Penny wenden sich von Mastbetrieb ab
Bereits seit Ende November gibt es weder bei Rewe noch bei Penny Geflügelfleisch aus einem Mastbetrieb bei Waldeck im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen. Das bestätigte ein Sprecher der „Rewe Group“ gegenüber dem MDR Thüringen.
Doch nicht nur dass Rewe und Penny kein Fleisch von dem betroffenen Hof mehr vertreiben, das Unternehmen hält auch weitere Konsequenzen für den entsprechenden Händler für denkbar. Hintergrund ist ein ausgemachter Skandal in dem Betrieb.
Rewe und Penny: Polizei ermittelt wegen Tierquälerei
Die Vorwürfe gegen den Hühnermastbetrieb bei Waldeck liegen schwer, sind für einige Tierschützer sogar ekelerregend. So soll es in der Mastanlage in Thüringen Dutzende Fälle von Tierquälerei gegeben haben. Rund 250 Tiere sollen unsachgemäß getötet worden sein, waren noch bei Bewusstsein, nachdem man ihnen das Genick verdreht hatte.
Laut MDR Thüringen hatte die Tierrechtsorganisation Aninova den Skandal mittels versteckter Kamera aufgedeckt. Zu diesem Zweck ließen sich jeweils 2019 und 2023 zwei Mitglieder der Organisation in dem Mastbetrieb anstellen. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln nun in dem Fall, nachdem Aninova eine entsprechende Anzeige erstattet hatte.
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Neben der Rewe Group haben auch andere Handelsketten die Zusammenarbeit mit dem Mastbetrieb eingestellt. So hat zum Beispiel „Astenhof Frischgeflügel“ den Hof aus der eigenen Lieferkette herausgenommen. Mitarbeitern, die im Verdacht stehen, etwas mit den Tierquälerei-Vorwürfen zu tun zu haben, sei gekündigt worden.