Droht jetzt auch Gefahr für Kreuzfahrtschiffe? Seit dem Krieg zwischen Israel und der Terror-Organisation Hamas steht auch das Bürgerkriegsland Jemen im Fokus. Der Grund: Die dortigen Huthi-Rebellen, die über weite Teile des bettelarmen Landes herrschen, attackieren mit Raketen und Drohnen immer wieder Frachtschiffe in der so wichtigen Bab-al-Mandab-Straße im Golf von Jemen.
Die Straße ist für Israel enorm wichtig, fahren dort Großtanker vom Arabischen Golf bis ins Rote Meer und nach Israel ein. Die Huthi-Rebellen positionieren sich klar gegen Israel, wollen so die Versorgung des Landes stören und das Risiko für Schiffe und Reedereien so groß gestalten, dass sie die Anfahrt auf Israel verzögern oder gar komplett absagen. Was für Frachtschiffe gilt, könnte auch für Kreuzfahrtschiffe und Reisen im Arabischen Golf gelten…
Kreuzfahrt: Frachtschiffe immer wieder angegriffen
Die betroffene Wasserstraße von Bab-al-Mandab wird auch von Kreuzfahrtschiffen auf Positionierungsfahrten zwischen Europa und Asien genutzt. Seit Jahren zählt die Region wegen Piraten aus dem nahen Afrika zu den gefährlichsten ihrer Art für zivile Schiffe. Durch die Drohnen- und Raketenangriffe auf Containerschiffe ist die Sicherheitslage nochmal verschärft worden.
Erst vergangene Woche wurde das Hapag-Lloyd-Containerschiff „Al Jasrah“ angegriffen. An Bord brach ein Feuer aus, die Besatzung konnte es löschen. Zum Glück wurde niemand verletzt. Doch als Reaktion auf mehrere Schiffe haben jetzt die Reedereien Hapag-Lloyd mit Hauptsitz in Hamburg und auch Maersk (Dänemark) ihre Fahrten in der Bab-Al-Mandab-Straße zunächst gestoppt.
Droht auch Kreuzfahrtschiffen Gefahr?
Bislang mussten Kreuzfahrt-Reedereien nicht auf die Angriffe in der Meerenge zwischen Jemen und Somalia reagieren. Die meisten Kreuzfahrtschiffe passierten sie bereits vor einigen Wochen, befinden sich in ihren Winterfahrtgebieten in Südostasien, auf dem Indischen Ozean oder im Orient. Das letzte Kreuzfahrtschiff, das die Meerenge passierte, war die „Oceania Riviera“ von Oceania Cruises am 13. Dezember, wie das Fachportal „Schiffe und Kreuzfahrten“ berichtet.
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Auch Deutschland prüft aktuell, ob die Bundesmarine den wichtigen Seeweg sichern soll. Die USA ist bereits mit Zerstörern vor Ort, wird immer wieder selbst attackiert – bislang noch ohne nennenswerte Schäden. Wie sich die Gefahr auf Kreuzfahrtschiffe auswirkt, ist noch unklar. Klar ist dagegen: Die Reedereien werden die Lage genau beobachten und im Fall der Fälle reagieren. Im Worst Case drohen in den nächsten Monaten Reiseabsagen, falls sichere Passagen durch das Rote Meer nicht möglich sind.