Linksdrall beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Das bescheinigt zumindest die „Bild“-Zeitung ARD und ZDF. Grund dafür ist eine Studie der Universität Mainz, in der die Inhalte von 47 Medien ausgewertet wurden.
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Die „Bild“ folgert aus der Studie, dass es in den Sendungen von ARD und ZDF einen „sehr deutlichen Sichtbarkeitsvorsprung der Regierungs- gegenüber den Oppositionsparteien“ gebe. Doch das sei falsch, meint der Kommunikationswissenschaftler Pablo Jost, der an der Studie mitgearbeitet hat. Er schreibt auf „X“: „ Dabei geht die Bild (erwartbar) selektiv mit den Ergebnissen unserer Studie um“.
„ÖRR berichten nicht besonders links“
In der Studie wurde auch die ideologische Grundpositionierung der Sender untersucht und in die Kategorien „liberal-progressiv, ambivalent und konservativ-autoritär“ eingeteilt. Die Zahlen zeigen hier, dass die „ermittelte ideologische Grundpositionierung in der Berichterstattung der Privatmedien stärker liberal-progressiv [ist] als im ÖRR“. Demnach bewegen sich die Inhalte von ARD und ZDF nicht stärker im links-grünen Spektrum.
Jost schreibt auf X dazu: „Der #ÖRR berichtet nicht besonders (!!) links, sondern verortet sich im allgemeinen Spektrum eines pluralistischen Mediensystems (in dem die Bild eine außergewöhnlich konservative Position einnimmt, btw.)“
SPD kommt besser weg
Dass die Öffentlich-Rechtlichen besonders positiv über die Parteien des linken Spektrums berichten, trifft nicht ganz zu. Lediglich die SPD schneidet hier besser ab als die anderen Parteien. Die AfD wird laut Studie WENIGER negativ dargestellt als in den privaten Medien. Die Linke wird in den privaten Medien sogar positiver abgebildet als bei ARD und ZDF.
Generell haben die Grünen, die FDP und die AfD sowohl bei den Öffentlich-Rechtlichen als auch bei den privaten Medien den höchsten Anteil an negativen Bewertungen. Während die Union mit 39 Prozent und die SPD mit nur 37 Prozent negativer Bewertungen freundlicher bewertet werden, sieht es bei den anderen Parteien schlechter aus. So werden die Grünen mit 50 Prozent deutlich häufiger negativ bewertet!
Aus der Studie kann man daher nicht einfach auf einen „Linksruck“ bei ARD und ZDF schließen.
Studie auch von Themenlage abhängig
Jost betont zudem, dass es wichtig sei bei der Interpretation, die Ergebnisse vor der aktuellen Lage zu betrachten. So schreibt er auf X: „Wir wissen nicht, wie die Berichterstattung zu anderen Themenlagen und Regierungskonstellationen ausgesehen hätte.“