Die Debatte in der Ampel-Regierung um Taurus-Marschflugkörper spitzt sich auch nach dem Machtwort von Kanzler Olaf Scholz zu. Nun steht SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach in der Kritik, sich in seiner Wortwahl massiv vergriffen zu haben.
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Auch aus den Reihen der anderen Ampel-Parteien gibt es deutlichen Widerspruch.
Lauterbach geht auf „Scharfmacher“ los
Lauterbach ärgerte sich über eine Kolumne im „Spiegel“ mit der Überschrift: „Der Friedenskanzler, über den Putin lacht“. Autor René Pfister wirft den Kanzler vor, in der Taurus-Frage seinen Kompass im Ukraine-Krieg verloren zu haben. Der Gesundheitsminister empörte sich daraufhin auf X.
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Es sei erstaunlich, wie gerne man sich über den vermeintlichen „Friedenskanzler“ lustig mache, schließlich wäre Deutschland auf Platz eins der Waffenlieferanten in Europa für die Ukraine. Und dann schrieb Lauterbach: „Und wenn die erste Rakete auf Berlin käme, würde so manch ein Journalist und Scharfmacher schnellstens das Land verlassen.“
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Teutrine reagierte gereizt auf das Statement von Lauterbach: „Seien Sie nicht so naiv, nicht noch einmal! Wenn Russland nach der Ukraine noch weitere Länder in Europa angreifen wird, werden Sie sich hoffentlich dafür schämen, andere als Scharfmacher tituliert zu haben.“
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Lauterbach und das Spiel Putin?
Auch aus den Reihen des anderen Koalitionspartners gibt es klaren Widespruch. Gesundheitsexperte Janosch Dahmen von den Grünen entgegnete: „Oft sind Karl Lauterbach und ich einer Meinung. Hier sind wir es nicht. Den Menschen mit ‚Raketen auf Berlin‘ einerseits Angst zu machen und andererseits zu suggerieren, Putin würde sich von Zurückhaltung und Zögern beeindrucken lassen, ist beides keine gute Idee.“ Was nun zähle sei Stärke, so Dahmen.
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Auch andere Kommentatoren werfen Lauterbach und der SPD-Führung auf X vor, auf unverantwortliche Art und Weise Ängste zu schüren und wegen Putins Spielchen einzuknicken. Andere dagegen erklären, dass sie bisher kaum einer Meinung mit Lauterbach gewesen seien, ihm aber hoch anrechnen, nun auf Deeskaltion zu setzen.