Die Zeit nach dem Arbeitsleben, der wohlverdiente Ruhestand, wird für Menschen in Deutschland immer länger. Dank gestiegener Lebenserwartung und verbesserter Gesundheitsversorgung nutzen Rentnerinnen und Rentner ihre Rente heute deutlich länger aus als noch vor einigen Jahrzehnten.
+++ Auch lesenswert: Du gehst bald in Rente? Diese 5 Fehler solltest du auf jeden Fall vermeiden! +++
Interessant ist die Tatsache, dass die Bürgerinnen und Bürger in Ostdeutschland in puncto Lebenserwartung deutlich aufgeholt haben.
Lebenserwartung in Rente: Wie lange kannst du den Ruhestand auskosten?
Der Ruhestand erstreckt sich im Durchschnitt über immer mehr Jahre. Blicken wir zurück auf das Jahr 1960. Da lag die durchschnittliche Rentenbezugsdauer damals bei lediglich etwa 9,6 Jahren bei Männern und 13,9 Jahren bei Frauen.
In den folgenden Jahrzehnten vollzog sich ein positiver Prozess. Statistiken zeigen, dass diese Dauer nämlich stetig zugenommen hat. Wer heute in Deutschland in Rente geht, kann durchschnittlich mit einer Rentenbezugsdauer von 18,8 Jahren bei Männern und 22,2 Jahren bei Frauen rechnen (Statistik aus dem Jahr 2022).
Klarer Trend seit Jahrzehnten
Die Zahlen variieren natürlich je nach Berufsgruppe und individueller Situation, aber der Trend ist eindeutig: Die Rente wird länger ausgekostet.
+++ Interessant: Rente: Hilfe! Ich bin weit über 40 und habe noch nicht vorgesorgt – was tun? +++
Dieser Trend spiegelt sich auch in der Entwicklung der Lebenserwartung wider. Laut Daten des Statistischen Bundesamts beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Jungen aktuell 78,3 Jahre und für Mädchen 83,2 Jahre. Dieser Anstieg hat sich ebenfalls seit Jahrzehnten kontinuierlich fortgesetzt.
Dabei zeigt sich auch, dass ostdeutsche Rentner ihren westdeutschen Altersgenossen. in Sachen Lebenserwartung und somit auch Rentenbezugsdauer immer ähnlicher werden. Die Unterschiede, die direkt nach der Wiedervereinigung noch markant waren, haben sich bei Männern mittlerweile komplett angepasst. Frauen in Ostdeutschland haben sogar eine höhere Lebenserwartung in Rente als Westdeutsche, von über 24 Jahren.
Bald weniger Jahre? Renteneintrittsalter steigt an
Die Gründe für diese langlebige Rente sind vielfältig. Medizinischer Fortschritt, bessere Arbeitsbedingungen und ein allgemein steigendes Gesundheitsbewusstsein sorgen dafür, dass die Menschen in Deutschland ihr Leben länger genießen können. Auch das Renteneintrittsalter spielt eine Rolle. Nun allerdings wird das gesetzlichen Renteneintrittsalters schrittweise auf 67 Jahre erhöht. Längst gibt es angesichts des Fachkräftemangels auch Diskussion um ein Erwerbsleben sogar jenseits der 70.
Weitere Themen für dich:
Gleichzeitig bringt die höhere Lebenserwartung die Rentenversicherung auch unter Druck, weil dadurch die Ausgaben steigen, wobei es zudem stetig immer weniger jüngere Beitragszahler gibt. Werfen wir einen Blick in die Zukunft, wird klar, dass die Generation „Rente“ weiter wächst.