Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) darf sich freuen. Bei der Europawahl schneidet die Wagenknecht-Partei erwartbar solide ab. Während Wagenknechts Ex-Partei (Die Linke) mit einem schlechten Wahlergebnis (ARD: 2,8 Prozent; Stand:18:57) abgestraft wird, fährt ihre neue politische Kraft einen Erfolg ein. Die Prognosen zur EU-Wahl, sowie alles wichtige über die neue Partei im Überblick.
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Vor acht Monaten war Wagenknecht noch Mitglied in der Linkspartei. Dann brach die einstige Linke-Ikone mit ihren Genossen. Ihre neue Partei, die erst seit Januar besteht, kam aus dem Stand auf ein Ergebnis, von der Wagenknecht nach der Wahl sagen wird, das ein derartiges Abschneiden “ noch nie in der bundesdeutschen Geschichte gab“.
Die Hochrechnungen:
ARD | ZDF |
5,7 Prozent | 5,9 Prozent |
BSW: Die meisten Wähler kommen aus dem linken und konservativen Lager
Woher kommen die BSW-Wähler? Wie die ARD – auf Basis der Daten von infratest dimap – berichtet, kommen die meisten BSW-Wähler von der SPD (520.000). Die zweitmeisten von der Linkspartei (410.000). 240.000 sind von der Union zum BSW übergewandert. Es folgen FDP (210.000), AfD (140.000) und Grüne (130.000).
Damit wird zweierlei klar. Zum einen bekommt das BSW seine Wähler sowohl aus dem linken, als auch aus dem konservativen Lager. Zum anderen zieht der BSW jedoch verhältnismäßig wenig Wähler von der rechtspopulistischen AfD. Dass das BSW die AfD schwächen würde, ist bei dieser Wahl nicht bestätigt worden.
Wo steht das BSW: Wo ist das BSW eigentlich zu verorten? Ist die neue Wagenknecht-Partei links oder rechts? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Denn während das BSW in ökonomischen Fragen typisch linke Antworten gibt („Wir müssen wieder reden über gesellschaftliche Ungleichheit, über die Enteignung der Fleißigen“ – Wagenknecht), tritt die Partei in gesellschaftspolitischen Themen konservativ auf („Gendern und Klima sind der Arbeiterklasse egal“ – Wagenknecht).
Der Linkskonservatismus des BSW scheint anzukommen. Das zeigt zum einen das relativ starke Ergebnis. Zum anderen die Tatsache, dass sie Wähler aus diesen unterschiedlichen politischen Lagern bekommen hat.