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BSW-Paukenschlag: Sahra Wagenknecht überrollt die Linke

Die Landtagswahl in Thüringen könnte zur großen BSW-Party werden. Es winkt ein Rekordergebnis – und sogar eine Regierungsbeteiligung?

Die Landtagswahl in Thüringen könnte für das BSW zur großen Party werden.
© IMAGO/Christian Schroedter

Die neue Wagenknecht-Partei: Das steckt dahinter

Die Spaltung der Linkspartei ist vollzogen: Die Abgeordnete Sahra Wagenknecht erklärte am Montag mit neun weiteren Bundestagsabgeordneten ihren Parteiaustritt und kündigte die Gründung einer neuen Partei an. Was genau dahinter steckt, erläutert AFPTV.

Das BSW feierte bei der Europawahl eine gelungene Feuertaufe. Das Bündnis Sahra Wagenknecht gibt es zwar erst seit knapp fünf Monaten, dennoch holte die Partei beim allerersten Wahlantritt satte 6,2 Prozent. Künftig ist der politische Neuling mit sechs Sitzen in Brüssel vertreten.

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Doch glaubt man aktuellen Umfragen, ist das jüngste Ergebnis nur ein langsames Warmlaufen für den großen Sprint. Denn bei der Landtagswahl in Thüringen könnte das BSW durch die Decke gehen.

BSW: In Thüringen schlummert die große Wählerschaft

Am 01. September geht das deutsche Superwahljahr in die heiße Phase. In Thüringen dürfen an diesem Sonntag die Wahlberechtigten zur Urne schreiten und über die Zusammensetzung des Landtages entscheiden. Eine neue MDR-Umfrage zeigt jetzt, dass diese Wahl zur großen BSW-Party werden könnte. Demnach sammelt das BSW bei der Sonntagsfrage 21 Prozent der Stimmen, sechs Prozent mehr als bei der letzten Umfrage im März!

Die größte Zustimmung erhält nach wie vor die AfD, sie liegt aktuell bei 28 Prozent (minus 1 Prozent). Die CDU kommt Stand Juni auf 23 Prozentpunkte (plus 3 Prozent). Die Ex-Partei von Sahra Wagenknecht, die Linke, steht bei nur noch elf Prozent (minus fünf Prozent).


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Der Bedeutungsgewinn des BSW mündet darin, dass durch die Partei neue Mehrheitsverhältnisse möglich werden. Die derzeitige Rot-Rot-Grüne Koalition käme nämlich auf keine Mehrheit, ebenso wenig wie sonstige derzeit in Deutschland praktizierte Koalitionen. In Thüringen könnte sich daher ein Novum anbahnen.

Sofern auf Mehrheiten ohne die Linke und die AfD gesetzt werden soll, muss auf das BSW zurückgegriffen werden. Rechnerisch denkbar ist beispielsweise ein Zusammenschluss von CDU, BSW und SPD. Das Dreierbündnis würde 51 Prozent der Stimmen einheimsen.

Trotz dessen, dass die aktuellen Regierungsparteien Linke (11 Prozent), SPD (7 Prozent) und Grüne (4 Prozent) in der Umfrage allesamt verlieren, steigt die Zufriedenheit mit der Landesregierung. Die Regierung um Ministerpräsident Ramelow (Linke) stimmt 39 Prozent der Befragten zufrieden, ein Plus von vier Prozent binnen der letzten drei Monate. Der Ministerpräsident bleibt mit einer Zustimmung von 52 Prozent der beliebteste Politiker im Land.

Die Stärke des BSW ist nicht nur mit Protest, sondern mit ihrer politischen Agenda zu begründen. Für 39 Prozent der Befragten ist die Migrationspolitik das Zünglein an der Waage. Die Partei steht für eine rechtskonservative Migrationspolitik und will beispielsweise ausreisepflichtigen Personen nur noch Sachleistungen zur Verfügung stellen.